Widerstand: Prozess gegen Jusstudenten

Noch kein Urteil in Verhandlung gegen drei Geschwister, die bei Festnahme Polizisten verletzt haben sollen.
Drei Geschwister, geboren zwischen 1996 und 1999, sind angeklagt. Die Erstangeklagte und der Drittangeklagte studieren Jus und sind unbescholten, der vorbestrafte Zweitangeklagte ist ein Handwerker.
Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat Anklage erhoben wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung an Polizisten, tätlichen Angriffs auf einen Beamten, Beleidigung, Verhetzung und Verleumdung. Für den Fall einer Verurteilung im Sinne der Anklage würde der Strafrahmen bis zu drei Jahre Gefängnis betragen. Im Strafprozess am Landesgericht Feldkirch erging am Donnerstag noch kein Urteil. Richterin Sabrina Tagwercher vertagte die Verhandlung zur Befragung weiterer Zeugen.
Polizist verletzt
Die Geschwister sollen im November 2023 in einer Lustenauer Diskothek einen dunkelhäutigen Security, der sie zwangsweise aus dem Lokal brachte, rassistisch beleidigt und so eine Verhetzung begangen haben. Danach sollen die Angeklagten einschreitende Polizisten beleidigt und sich gegen die Festnahme mit Schlägen und Tritten gewehrt und dabei zumindest einen Beamten verletzt haben. Ein Polizist erlitt mit einem Meniskusriss eine schwere Verletzung. Er fordert als Teilschmerzengeld 1000 Euro. Im Jänner 2024 soll einer der Angeklagten auf der Dienststelle einem Polizisten auf den Arm geschlagen haben. Zudem soll einem Beamten in der Polizeiinspektion verleumderisch unterstellt worden sein, die Erstangeklagte während der Festnahme im November bei ihrer Durchsuchung sexuell belästigt zu haben.
Die von German Bertsch verteidigten Angeklagten bekannten sich zur Verhetzung und zur Beamtenbeleidigung schuldig und zu den anderen Vorwürfen nicht schuldig. Die Angeklagten legten während der Verhandlung weitere Videos von der Festnahme vor. Auf einem Video soll zu hören sein, dass die Erstangeklagte schrie, der Polizist gehöre getreten.