Lokal

Eine Hommage an Oma Schnecko

06.10.2024 • 13:00 Uhr
Eine Hommage an Oma Schnecko
Betreiberin Anna-Felicitas Beer und Mama Bettina vereinen Altbewährtes mit Modernem. HARTINGER (7)

Im Generationencafé „Schnecko Café Bar“ in Dornbirn treffen altbewährte Traditionen und nachhaltige Moderne aufeinander.

Von Nathalie Schallert

Hinter einer einladenden Front aus Grün, wo rustikaler Holzstil auf das schillernde Glas großer Fenster trifft, hat die „Schnecko Café Bar“ seit dem 8. Juni 2023 im Herzen von Dornbirn sein Zuhause gefunden. Das „Hus“, das als Standort dient, hat mit einem Ursprung um 1700 und seiner ehemaligen Funktion als Kloster bereits eine aufregende Geschichte zu erzählen. Ein idealer Platz für ein Herzensprojekt wie das „Schnecko“, da auch das neue Lokal eine vieljährige Geschichte in die Gemäuer des alten Rheinthaler Bauernhauses mitbringt.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Das kleine Schnecko-Café ist auch von außen ein Hingucker.

Benannt wurde das Café nach der Großmutter von Betreiberin Anna-Felicitas Beer: Die aus Wiesbaden stammende Oma habe sich als Kind immer zu einer Schnecke eingerollt und dadurch den liebevollen Spitznamen „Schnecko“ erhalten. Oma Schnecko kam mit jungen Jahren nach Dornbirn, und prägte ihre Enkelin mit ihrem Engagement für gemütliches Beisammensein und Genuss. So wurde Oma Schnecko mit der Eröffnung eines Lokals geehrt und ein Denkmal gesetzt, welches nicht nur ihren Namen trägt, sondern auch ihre Werte der Gemütlichkeit, des Genusses und der Gemeinsamkeit verinnerlicht.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Zu Ehren der Oma Schnecko wurde dieses Bild im Café aufgestellt.

Gemütlichkeit

Bereits beim Eintreten vermittelt das schnuckelige Lokal ein Gefühl von Heimeligkeit. Mit einer überschaubaren Fläche und wenigen Tischen werden Gästen herzlich bedient, es entsteht der Eindruck einer behaglichen Stube, die zum langen Verweilen einlädt. Bequemes Sitzmobiliar in angenehmem Altrosa und Salbeigrün ergänzen den Raum mit hellgrauer Backsteinmauer und betagten Holzelementen, dazu gesellen sich prägnante Goldtöne und schwarze Akzente. Ein Bild der Namenspatin darf dabei natürlich nicht fehlen, und so thront Oma Schnecko in einer Kuhle in der Backsteinwand und überblickt das gesamte Lokal. Und bei einem Gang auf die Toilette sollte man nicht zimperlich sein: So wird die Damentoilette mit einer Venus markiert, die Herrentoilette mit Michelangelo’s David – dementsprechend historisch akkurat, versteht sich.

Genuss

Die Gemütlichkeit des „Schnecko“ wird mühelos mit dem Genuss feiner Speisen und Getränke abgerundet. Die Speisen werden allesamt frisch selbstgemacht, die Rezepten stammen aus eigenem Hause, Nachhaltigkeit und Regionalität der Zutaten sind für Betreiberin Beer eine Selbstverständlichkeit. Auf die Gesundheit der Speisen wird besonders geachtet. So wird auf eine Fritteuse verzichtet, und es werden Gerichte handverlesen, die, wie Beer betont, auch gut für den Körper sind. Laut Beer wurde leider vergessen, welche Auswirkungen das Essen auf die körperliche und psychische Gesundheit des Menschen habe. Dementsprechend möchte sie den Gästen nicht nur qualitativ hochwertige und schmackhafte Speisen bringen, sondern auch der Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Gesunde Küche wird im Schnecko großgeschrieben.


Ein Großteil der Speisekarte besteht aus vegetarischen und veganen Gerichten, die sporadisch vorhandenen Fleischgerichte sind nach Beer garantiert von hoher und saisonaler Qualität – hier treffen der klassische Käsetoast oder knackig-grüner Salat auf herzhaftes Hirschgulasch mit Spätzle.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Frisch, nachhaltig und verträglich – Das sind die goldenen Regeln der Schnecko-Speisekarte.

Auch auf die Verträglichkeit wird geachtet, es gibt Kamut-Brot (eine besser verträgliche Weizenart), für Gebäck oder Mehlspeisen wird hochwertiges sowie nachhaltiges Dinkelmehl verwendet. Ein ausgewogenes Frühstück darf dabei natürlich auch nicht fehlen und kann von 9 Uhr bis 11:20 Uhr bestellt werden. Es treffen also auch auf der Speisekarte Altbewährtes und Neues aufeinander, und lokale Spezialitäten wie die Flädlesuppe werden mit kulinarischen Ausflügen rund um die Welt erweitert, etwa einer würzigen Misosuppe, frischen Gnocchi oder einem pikanten Gobi Masala.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Schneckos Misosuppe ist ebenfalls eine beliebte Vorspeise im Winter.


Und auch an den Getränken soll es nicht mangeln: Ein besonderer Blickfang des Cafés sind die vielfältigen Spirituosen, die sich stolz über der Bar aufreihen. Hier werden alle obgleich ihrer Lieblingsgetränke auf ihre Kosten kommen, denn von Cocktails gekrönt mit Kräutern aus eigenem Garten, über biodynamisches Bier, Geheimschnaps aus dem Bregenzerwald, einem Glas Wein aus dem Weinschrank bis hin zum klassischen Kaffeele ist alles zur Genüge vorhanden.

Eine Hommage an Oma Schnecko
Die Vielfalt an Erfrischungsgetränken an der Schnecko-Bar ist einen Besuch wert.

Gemeinsamkeit

Drei Generationen an Frauen haben das „Schnecko“ geprägt: Tochter Anna-Felicitas führt das Café mit Leidenschaft, Mama Bettina steht tatkräftig im Hintergrund zur Seite, und Oma Schnecko ist nicht nur in der Namensgebung präsent, sondern auch in der Unternehmensphilosophie. „Zemad si und s‘ gmüatlich und fein ho“ stehen im „Schnecko“ an oberster Stelle. Die Begegnung unterschiedlicher Generationen ist Kern des „Schnecko“, welches von Betreiberin Beer auch als „Generationencafé“ bezeichnet wird. Diese Philosophie zieht sich durch die vielschichtige Geschichte des dennoch jungen Cafés. Nicht nur die Geschäftsführung erfreut sich an der Symbiose unterschiedlicher Generationen.

Auch das alte Gebäude mit dem jungen Café spiegelt diese Zusammenkunft wider, und ebenso sind auch die Gäste bunt durchmischt. Einheimische wie Touristen kehren gerne ins „Schnecko“ ein. Dabei, betont Beer, ist das Café nicht nur an eine Generation gerichtet, sondern an alle, die es gerne fein und lustig miteinander haben. Die Zusammenkunft unterschiedlicher Generationen sei in letzter Zeit leider verloren gegangen. Das „Schnecko“, mit seiner vielfältigen Vereinigung von Altbewährtem und Jungem, möchte daher verschiedene Generationen wieder zusammenführen und eine schöne, gemütliche Zeit miteinander ermöglichen.

Schnecko café bar

Kontaktdaten:
Adresse: Klostergasse 1, 6850 Dornbirn
Tel.: 0660 643 3535
E-Mail: cafebar@schnecko.com
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 9 bis 23:30 Uhr, Montag und Sonntag Ruhetag