Wie viel die Vorarlberger sparen

Anlässlich der Weltsparwoche haben die Vorarlberger Sparkassen eine Studie zum Thema Sparen veröffentlicht.
Sparen ist für acht von zehn Vorarlbergern und Vorarlbergerinnen „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen, die gestern veröffentlicht wurde. Sparen steht auch im Fokus der derzeit laufenden Weltsparwoche mit dem Weltspartag am kommenden Donnerstag.
Gespart werden hierzulande monatlich durchschnittlich 337 Euro. Das sind im Jahresvergleich 16 Euro mehr. Österreichweit sparen nur die Burgenländer und Burgenländerinnen mit 360 Euro eine höhere Summe. Zwar fürchtet jeder Zweite, zu wenig auf die hohe Kante zu legen. Dennoch sind vier Prozent mehr als im Vorjahr mit ihrem gesparten Betrag zufrieden.
Mehr sparen als konsumieren
Die Ergebnisse der Studie würden sich mit der Wifo-Prognose decken, heißt es. Der zufolge soll die Sparquote heuer auf 11,4 Prozent anwachsen. 2023 waren es noch 8,7 Prozent. „Die Einkommen sind im Rahmen der Lohnabschlüsse der letzten Jahre stark gestiegen. Die negativen Nachrichten, die die letzten Jahre geprägt haben, haben offensichtlich dazu geführt, dass die Österreicherinnen und Österreicher die Zuwächse eher zum Sparen als für den Konsum verwendet haben“, meint Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, zum Anstieg. Das verlangsame zwar die Erholung der ohnehin schwachen Konjunktur, schaffe aber auch dringend notwendige Reserven, so Jäger.
Wenig überraschend sind 90 Prozent der Befragten in Vorarlberg überzeugt, dass jede und jeder eine finanzielle Reserve haben sollte, man das Sparen seinen Kindern von Anfang an beibringen sollte und dass Sparen Sicherheit gibt.

Altmodisches Sparen
Zehn Prozent sind aber der Ansicht, dass Sparen altmodisch ist. In de Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 16 Prozent. „Auch wenn Sparen für alle Altersgruppen wichtig ist, definiert die jüngere Generation das ‚wie‘ neu. Deshalb liegt es an uns, Sparen in die Welt und Sprache der Digital Natives zu übersetzen und entsprechende Produkte anzubieten“, sagt Jäger dazu.
Was die Sparform befragt, so liegen bei den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern Sparbuch und Sparkarte auf Platz eins: 79 Prozent geben an, diese Form zu nutzen. Bausparen nennen 46 Prozent, Wertpapiere 35 Prozent – was einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Laut Jäger würden die Anlegerinnen und Anleger verstärkt Alternativen zum Sparbuch und damit Diversifikation wählen, was grundsätzlich sinnvoll sei.
Verunsicherung
Dass allerdings 56 Prozent (plus acht Prozent) am Girokonto sparen und 30 Prozent (plus 22 Prozent) ihr Geld zu Hause aufbewahren, könnte ein Zeichen verstärkter Verunsicherung sein, sagt der Sparkassen-Sprecher. Er mahnt hier zur Vorsicht: „Wer mehr als drei Netto-Monatsgehälter am Girokonto parkt, lässt sich sehr wahrscheinlich Rendite entgehen. Und wer mehr als die vom Zivilschutzverband empfohlene Notfallreserve von 500 Euro zu Hause aufbewahrt, schafft zusätzliche Sicherheitsrisiken.“