Mit Herz und Çay: 50 Jahre Cuma Grill

Bei „Cuma Grill“ in Dornbirn steht die türkische Gastfreundschaft, authentische Küche und das Miteinander an vorderster Stelle.
Als Cuma Biçki nach Vorarlberg kam, konnte er wohl nicht ahnen, wie sehr er die türkische Kulinarik im Ländle prägen würde. Bis heute prangt sein Name stolz über der Tür der Restaurant- und Imbiss-Fusion „Cuma Grill“ in Dornbirn, und bis heute ist es ein Zuhause für alle, die herzliche Gastfreundschaft und türkische Köstlichkeiten schätzen. Nun erzählt Betreiber und Sohn Ayhan Biçki die Geschichte von harter Arbeit, aber auch von Tradition und Gastfreundschaft weiter, und verwöhnt die Gäste des Cuma Grill nach wie vor mit authentischer türkischer Küche.
Die Anfänge
Die Geschichte des Cuma Grill reicht 50 Jahre zurück, als Biçkis Vater Cuma 1971 von der Türkei nach Vorarlberg kam. Der Gastronom machte es sich zur Aufgabe, die Gastarbeiter mit türkischer Küche zu versorgen und ihnen ein bisschen Heimat ins Ländle zu bringen. Fünf Jahre später war es schon so weit: Cuma eröffnete 1976 sein eigenes Lebensmittelgeschäft inklusive Metzgerei im Hatlerdorf. „Wir waren das erste türkische Lebensmittelgeschäft in Vorarlberg“, erzählt Biçki stolz. „Alle Gastarbeiter kamen zu meinem Vater, um einzukaufen.“ Doch die Gastronomie lag dem leidenschaftlichen Koch im Blut, und so entwickelte sich das Geschäft mit der Zeit zu der Anlaufstelle für türkische Kulinarik.

Seit 1979 hat die heutige Lokalität des Cuma Grill in der Sägerstraße ihre Heimat gefunden. Der Name „Cuma Grill“ ist Biçkis Vater Cuma nachempfunden, der den Grundstein für die türkische Küche im Ländle legte. Dabei ist der Name des Lokals nicht nur Hommage an den Gründervater, sondern auch ein Symbol für den familiären Zusammenhalt. Dieses Miteinander ist bis heute das Fundament des Unternehmens. Nachdem Cumas Söhne den Betrieb zunächst gemeinsam führten, übernahm Biçki 2008 alleinig die Leitung des Cuma Grill, um das Erbe seines Vaters zu würdigen.
Authentisch türkisch
Die Küche des Cuma Grill bleibt ihren Wurzeln treu. „Ich wollte nie etwas anderes machen als türkische Küche“, erzählt Biçki. „Natürlich könnte ich Pizza machen. Aber wenn ich persönlich Pizza essen möchte, gehe ich zum Italiener. Daher gibt es bei mir auch ausschließlich türkische Gerichte.“

Bei Cuma Grill wird die Authentizität der Speisen großgeschrieben: Frisch zubereitete Lahmacun, Pide, natürlich auch Döner und Kebap und weitere türkische Gerichte wissen Gäste des Cuma Grill zu verwöhnen. Die türkische Küche arbeitet intensiv mit Gewürzen wie Kreuzkümmel, Thymian und Safran, die den Speisen einen besonderen Charakter verleihen, die Saucen werden im Cuma Grill jeden Tag frisch zubereitet. Besonders beliebt sind die Grillabende, die freitags und samstags stattfinden. Hier kann man anatolische Gerichte wie Köfte, Adana oder Lammkoteletts probieren, serviert wird je nach Wunsch mit Reis, Bulgur oder Pommes.

Die Fusion von Restaurant und Imbiss macht das Cuma Grill sehr flexibel. Die Selbstbedienung ermöglicht den Gästen, ihr Essen individuell zu gestalten – von der Zubereitung des Brotes bis hin zur Reihenfolge der Zutaten. „Das macht es auch für uns spannend,“ meint Biçki. „Jeder hat andere Vorlieben, und wir gehen darauf ein.“ Wer es eilig hat, und sich für die Mittagspause schnell eine türkische Köstlichkeit holen möchte, ist bei Cuma Grill genauso willkommen wie jene, die gemütlich verweilen möchten. Auch hier treffen zwei Aspekte des Cuma Grill aufeinander: Die intensive Stoßzeit zur Mittags- und Abendstunde, und die gemächliche, geradezu Teehaus-artige Gemütlichkeit der Zwischenzeit.
Çay für alle
Stichwort Teehaus. Ein weiteres Highlight bei Cuma Grill ist der türkische Schwarztee, oder Çay. Dieser wird, gemäß der türkischen Gastfreundschaft, kostenlos serviert. „Es ist eine türkische Tradition, den Gästen Tee anzubieten“ erklärt Biçki. Die Gäste können es sich stundenlange auf den Bänken des Cuma Grill gemütlich machen und entspannt einen Çay aus tulpenförmigen Teegläsern trinken.

Und auch sonst bietet das Cuma Grill seinen Gästen eine Vielzahl an Getränken an, von klassischen Limonaden bis zum Vorarlberger Bier. Besonders die türkischen Spezialitäten wie Ayran, gesalzenes Trinkjoghurt, oder Efes-Bier, welches aus Reis hergestellt wird, sollte man sich bei Cuma Grill nicht entgehen lassen.
Das Miteinander
Was macht das Cuma Grill so besonders? Biçki bringt es auf den Punkt: „Es ist nicht das Materielle, sondern das Menschliche. Für uns ist die Gastro kein Nehmen, sondern ein Geben. Wir schenken gerne, sei es eine Tasse Tee oder ein Stück Baklava.“

Bei Cuma Grill werden die Gäste nicht als zahlende Kundschaft gesehen, sondern als Teil der Familie. Dabei sind die Gäste immer bunt durchgemischt. Es kommen laut Biçki sowohl Bauarbeiter als auch Ärzte vom Krankenhaus, Architekten wie Studenten von der Fachhochschule, Touristen wie Einheimische. „Für uns macht es aber keinen Unterschied“, sagt Biçki. „Mensch ist Mensch.“ Besonders überrascht habe ihn, dass der Großteil seiner Gäste einheimisch ist. „Das freut uns wirklich“, meint er lächelnd, „dass die Leute uns gerne haben und wir gut angekommen sind.“
Was bringt die Zukunft für Cuma Grill? Nach Jahrzehnten harter Arbeit und liebevoller Gastfreundschaft plant Biçki nun, das Restaurant an seinen Sohn weiterzugeben. „Es ist mir wichtig, dass das Restaurant in der Familie bleibt“, erklärt er, „so wie mein Vater es mir übergeben hat.“ Das Cuma Grill ist seit nun 50 Jahren durch und durch Familienbetrieb, wo das Miteinander an erster Stelle steht. Und so möchte es auch bleiben.
“Cuma Grill” Kontaktdaten
Sägerstraße 11, 6850 Dornbirn
Tel.: 05572 28869
Email: info@cumagrill.at
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10:30 bis 21 Uhr, Sonntag Ruhetag