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Kranker verursachte Feuer in Bludenzer Wohnblock: Einweisung

19.04.2025 • 12:00 Uhr
Kranker verursachte Feuer in Bludenzer  Wohnblock: Einweisung
Der Angeklagte soll in seiner Wohnung Zigarettenglut aus einem Aschenbecher in einen Papierkorb geschütte haben und nichts gegen das ausbrechende Feuer getan haben. Symbolfoto Shutterstock

Feuer konnte rasch gelöscht werden – Schizophrener 38-Jähriger wurde in Psychiatrie eingewiesen.

Der 38-Jährige schüttete nach den gerichtlichen Feststellungen am 14. Juni 2024 in seiner Wohnung in einem Bludenzer Wohnblock Zigarettenglut aus einem Aschenbecher in einen Papierkorb. Dadurch entstand in seiner Wohnung ein Feuer. Dagegen unternahm der Frühpensionist demnach nichts.
Der Brand konnte offenbar rasch gelöscht und dadurch ein möglicher Großbrand verhindert werden.

Nicht zurechnungsfähig

Das Verhalten des 38-Jährigen wurde in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch als versuchte Brandstiftung durch Unterlassen gewertet. Der Oberländer war nach Ansicht der Richter zurechnungsunfähig, weil er zur Tatzeit unter dem Einfluss einer paranoiden Schizophrenie stand, ausgelöst wahrscheinlich durch jahrelangen Drogenmissbrauch.

Der unbescholtene Betroffene wurde auf unbestimmte Zeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, also in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses.
Das Urteil des Schöffensenats ist nicht rechtskräftig. Denn der von Emelle Eglenceoglu verteidigte Betroffene nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Leitende Staatsanwalt Wilfried Siegele verzichtete auf Rechtsmittel.

Gutachten

Das Gericht stützte sich vor allem auf die Angaben des psychiatrischen Gutachters. Reinhard Haller sagte, der seit dem Vorfall vorläufig in der Valduna untergebrachte Betroffene wäre ohne die Fortsetzung der stationären psychiatrischen Behandlung eine Gefahr für sich selbst und die Allgemeinheit. Die Therapie sei allerdings schon so weit fortgeschritten, dass der 38-Jährige wohl schon in einigen Monaten unter Auflagen in die Freiheit entlassen werden könnte.
In der Vergangenheit sei der junge Mann wegen seiner Schizophrenie schon mehrmals stationär behandelt worden, berichtete der psychiatrische Sachverständige. Der verwirrte Betroffene gab vor der Polizei zu Protokoll, Geis­ter hätten den Brand gelegt.