Dornbirn geht ein zweites Mal zur Wahl

Erstmals steht in Vorarlbergs größter Stadt eine Stichwahl an. Wäre diese aus ÖVP-Sicht mit besserer Taktik vermeidbar gewesen? Ein Kommentar.
Fässler versus Fäßler: Dornbirn bekommt zum ersten Mal eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt. Die Wortwitze aufgrund der Namensähnlichkeit sollten über diesen Fakt aber nicht hinwegtäuschen. Die vorherigen Bürgermeister Wolfgang Rümmele und Andrea Kaufmann wurden stets im ersten Wahlgang bestätigt. Man wird sich bei der ÖVP Dornbirn fragen müssen, ob eine vorzeitige Amtsübergabe Kaufmanns an Julian Fässler taktisch nicht intelligenter gewesen wäre. Zwar platzierte man den bisherigen Vizebürgermeister im Wahlkampf bei jeder Gelegenheit in den Medien, über 37 Prozent kam er aber nicht hinaus.

Groß ist hingegen die Freude bei der SPÖ. Fleißige Arbeit im Hintergrund dürfte der Schlüssel für Markus Fäßler gewesen sein, um in die Stichwahl einzuziehen. In dieser hat er wenig Druck, er kann eigentlich nur überraschen.

Auch die Freiheitlichen, die 20 Prozent einfuhren, können sich trotz der verpassten Stichwahl über ihr bestes Dornbirn-Ergebnis aller Zeiten freuen. Ihnen gelang es offensichtlich, den Schwung der Wahlen im Herbst mitzunehmen. Dem Trend vorheriger Wahlen folgten auch die Grünen, allerdings mit gegenteiligem Ergebnis. Die Neos verloren entgegen dem Trend Stimmen und beweisen damit, dass man andere Wahlergebnisse eben doch nie auf die Kommunalebene umlegen kann.