Töchter fast täglich missbraucht

Zudem bot der Familienvater laut Anklage seine Kinder zum Sex an.
Über mehrere Jahre hinweg soll ein 44-jähriger Familienvater seine beiden Töchter missbraucht haben. Im Internet brüstete er sich damit und bot laut Anklage vier pädophilen Chat-Partnern seine Kinder zum Sex an. Am Montag leugnete er vor einem Schöffensenat am Landesgericht Wien sämtliche wider ihn erhobenen Vorwürfe.
Familienvater verleugnet Übergriffe
“Ich hab’ meinen Kindern nie ein schlimmes Wort gesagt”, versicherte er. Er habe sich immer bemüht, “dass sie es besser haben, als ich es als Kind hatte. Ich habe ihnen alles ermöglicht.” Übergriffe habe es nie gegeben: “Ich habe sie nie berührt in einer nicht richtigen Weise.” Auf die Frage, warum ihn seine Töchter belasten würden, brachte er seine Ehefrau ins Spiel. Diese hätte erfahren, dass er eine außereheliche Beziehung zu einer jüngen Frau unterhielt. Daher habe sie die Töchter instrumentalisiert. Er werde nun “als Dämon” dargestellt.
Beweismaterial auf Internet-Forum entdeckt
Allerdings war es zur Ausforschung und Festnahme des mutmaßlichen Kinderschänders nicht aufgrund einer Anzeige seiner Angehörigen gekommen. Vielmehr stieß die Polizei in einem einschlägigen Internet-Forum auf den Angeklagten, der sich dort des sexuellen Missbrauchs rühmte und seine Tochter anderen Männern angeboten haben soll. Er postete dazu Fotos seiner schlafenden Töchter. Weiters fertigte er ein Bild einer Freundin seines Sohnes an, das ihn beim Berühren des Gesäßes der Sechsjährigen zeigte. Auch dieses Mädchen bot er zum Missbrauch an.
Als die Polizei angesichts dieses Materials bei den Töchtern nachfragte, ob es je zu Missbrauchshandlungen seitens des Vaters gekommen sei, gab die ältere – eine inzwischen verheiratete junge Frau – bekannt, sie sei 2006 erstmals von diesem unsittlich berührt worden. Der Vater – der gebürtige Bosnier lebte damals schon in Wien, während Frau und Kinder noch in ihrer ursprünglichen Heimat aufhältig waren – sei alle 14 Tage auf Besuch gekommen und habe sich dann regelmäßig an ihr vergangen. Als sie eines Tages ankündigte, sie werde davon ihrer Mutter erzählen, soll er ihr gedroht haben, er werde ihr alle Knochen brechen. Sie werde im Rollstuhl landen.
Ab 2009 sollen sich die Übergriffe auch auf die jüngere Tochter erstreckt haben. Als die Kinder mit ihrer Mutter nach Wien zogen, wurde – so zumindest die Angaben der Betroffenen, die diese im Ermittlungsverfahren in kontradiktorischen Befragungen zu Protokoll gegeben hatten – die ältere Tochter täglich, die jüngere jeden zweiten Tag vom Vater missbraucht.
Vater gefährlich
Eine “schwerwiegende Sexualstörung” bescheinigte der psychiatrische Sachverständige Peter Hofmann dem angeklagten Familienvater. Sollte das Gericht zur Ansicht kommen, dass die inkriminierten Vorwürfe zutreffen, empfahl Hofmann die Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Die Störung habe ein Ausmaß erreicht, dass nur im Maßnahmenvollzug behandelt werden könne.
Der Angeklagte blieb dabei, er sei kein Pädophiler. “Man sollte so eine Person sofort erschießen”, meinte er wörtlich.
Die Übergriffe auf die beiden Töchter hatten laut Staatsanwaltschaft aufgehört, weil die beiden ihrem Vater eine Videofalle stellten. Während er sich an der jüngeren Tochter verging, filmte deren Schwester heimlich die Szene. Im Anschluss konfrontierten die beiden mit dem Dokument ihren Vater, der sie danach nicht mehr anrührte.
Hofmann ging allerdings davon aus, dass der 44-Jährige sich an anderen Mädchen vergreifen könnte, sollte er dazu Gelegenheit bekommen. Der Mann zeige “keine Einsicht, keine Bereitschaft, sich mit seiner Neigung auseinanderzusetzen”. Das mache ihn gefährlich.