Österreich

Vierjährige mit Rodel tödlich verunglückt

07.02.2021 • 13:42 Uhr
Hochwurzen: Abzweigung Rodelbahn, Piste
Hochwurzen: Abzweigung Rodelbahn, Piste Veronika Höflehner

Mädchen war richtig ausgerüstet, verstarb aber nach dem Unglück.

Große Trauer herrscht nach dem Unglück auf der Hochwurzen im Ennstal. Eine Vierjährige ist am Freitag mit der Rodel tödlich verunglückt.

Das Mädchen aus dem Bezirk Gänserndorf (in Niederösterreich) war mit seinen Eltern (beide 34) und dem Großvater (60) unterwegs. Der Rodelausflug war laut ersten Ermittlungen schon zu Ende, als sich die Gruppe aufmachte. Abseits der Rodelbahn; via Verbindungsabfahrt in Richtung Ferienhaus, das sich im Bereich der Talstation Hochwurzen II befindet.

“Sie benutzten leider die Skipiste”, bestätigt Planai-Hochwurzen-Geschäftsführer Georg Bliem.

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Im Bereich der Pistenkreuzung der Pisten 31 (Fisabfahrt) und 34 (Verbindungsabfahrt) nahm das Unglück seinen Ausgang, so die Polizei am Samstag. Die Familie wartete aufeinander. Aus ungeklärter Ursache setzte sich das Kind alleine mit einer Rodel in Bewegung.

Die Rodel fuhr rund 180 Meter über einen teilweise stark gefrorene Wiese. Das Mädchen stürzte infolge über eine steile, bewaldete Böschung, eine Forststraße und kam erst bei Bäumen zum Stillstand. Nicht weit davon ist die Landesstraße.

Pistenplan
Pistenplan (Screenshot)Sonstiges

Jede Hilfe kam zu spät

Der Vater rannte sofort hinterher. Mit dem verständigten Notarzt versuchten sie noch alles Menschenmögliche, um das Kind zu retten – vergeblich. Es wurde noch ins DKH Schladming eingeliefert, erlag dort aber seinen Verletzungen.

Wie die Polizei bestätigte, war das Mädchen richtig ausgerüstet. Trug Helm, Skibrille, Handschuhe etc. Die Familienangehörigen werden seither von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Unfallumstände sind Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Die Unfallstelle
Die UnfallstelleAPA

Das Wetter dürfte eine Rolle gespielt haben, meint auch Geschäftsführer Bliem. Es hat unter der Woche geregnet, der Schneeoberfläche ist in den kalten Nächten angefroren. Das Gewicht eines Erwachsenen hätte die eisige Schneedecke wohl durchbrochen, Kind und Rodel fuhren darüber hinweg.

Rodelbahn bleibt geöffnet

Da sich das Unglück abseits der Rodelbahn ereignet hat, bleibt diese geöffnet, heißt es bei den Bergbahnen.

Rodelunfälle

Mehr als 2.200 Menschen verletzen sich jährlich bei Rodelunfällen in Österreich. Im Schnitt enden zwei davon tödlich. In der Rodelsaison 2019/20 starben sogar fünf Menschen. Dabei zählen Kollisionen mit stehenden Hindernissen wie z.B. einem Baum zu den häufigsten Todesursachen.(Quelle: KFV)