Österreich legt die Maske ab

Trotz wieder höherer Neuinfektionszahlen ist am Samstag der Tag der Öffnungen.
Ob die Entscheidung richtig war – die Gremien in Bund und Ländern werden es in den kommenden Tagen sehen. Denn: Am Samstag stehen dem Land weitreichende Öffnungen ins Haus. Die Maske fällt in den meisten Bereichen, der Grüne Pass wird weitgehend obsolet. Und das, obwohl die Omikron-Variante BA.2 in den letzten Tagen neuerlich Fahrt aufgenommen hat. Die Neuinfektionszahlen stiegen wieder deutlich. Gründe dürften wegen der Mutation auch das Ende der Semesterferien sowie die bereits vor zwei Wochen in Kraft getretenen Öffnungsschritte sein.
So wurden am Freitag 32.419 neue Fälle in Österreich gemeldet – die meisten mit 5939 in Wien, das bei der Sieben-Tage-Inzidenz mit 1931 vor Kärnten (1982) dennoch am besten dasteht. Die höchsten Werte weisen derzeit Tirol (2537) und Niederösterreich (2499) auf.
Fakt ist: Mit dem heutigen 5. März gelten kaum mehr Regeln. Die FFP2-Maske muss nur noch an Orten getragen werden, deren Besuch auch für Risikogruppen als unausweichlich gilt – also etwa im Supermarkt, Drogerien, Apotheken, beim Arzt und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
In allen anderen Bereichen wird die Maske empfohlen, ist aber nicht mehr vorgeschrieben. Auch die Sperrstunde fällt, womit die Nachtgastronomie nach einer langen Durststrecke wieder öffnen kann. Erste Lokale luden letzte Nacht bereits ab 0 Uhr zur großen Wiedereröffnungsfeier. Eine große Neuerung ist auch das Ende von coronabedingten Personenbeschränkungen für Veranstaltungen sowie das Aus für die 3G-Regel am Arbeitsplatz.
Wo der Grüne Pass noch nötig ist
Der Grüne Pass muss ab heute weder dort, noch in der Gastronomie vorgewiesen werden. Nötig bleiben die Zertifikate in Gesundheitseinrichtungen – etwa bei Besuchen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Auch beim Reisen haben die Stichworte Geimpft, Genesen und/oder Getestet weiterhin Bedeutung. Bundesländer und Institutionen können wie auch Arbeitgeber für ihre Bereiche schärfere Regeln erlassen. So bleibt Wien etwa bei der 2-G-Regel in Gaststätten.
Was die Zahlen angeht, meldete der Bund just am Tag vor den Öffnungen die höchsten Freitagswerte seit drei Wochen. Gestiegen ist auch die Reproduktionszahl. Laut Ages und der TU Graz liegt sie nun bei 1, nach 0,95 letzte Woche. Ein Infizierter steckt also statistisch gesehen einen weiteren Menschen mit dem Virus an. Am höchsten ist dieser Wert derzeit im Burgenland, in Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg.