Österreich

Mentoring-Programm hilft zugewanderten Fachkräften

19.01.2024 • 12:14 Uhr
Landesrätin Sara Schaar (Mitte) tauschte sich ebenfalls mit den neuen Mentees aus <span class="copyright">JUST</span>
Landesrätin Sara Schaar (Mitte) tauschte sich ebenfalls mit den neuen Mentees aus JUST

Die elfte Runde von „Mentoring für Migrant:innen“ startet mit 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Es ist mittlerweile ein Erfolgsmodell, dass seit mehr als zehn Jahren die Internationalisierung und Integration fördert. Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer und Land Kärnten sowie Projektpartnern werden mit dem Programm Arbeitssuchende begleitet oder wichtige Netzwerke aufgebaut, um in der neuen Wahlheimat ihre Karrierewege fortzusetzen. 21 freiwillige und angeworbene Mentorinnen und Metoren, unter ihnen selbst auch viele Wahlkärntner, lernten ihre „Schützlinge“, die Mentees, am Donnerstagabend bei der Eröffnungsrunde erstmals kennen.

Einige der Führungspersonen aus der Kärntner Wirtschaft helfen bereits zum elften Mal, gut ausgebildeten Migrantinnen und Migranten am heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Es sind Fachkräfte aus Ungarn, Ukraine, Iran, Syrien und weiteren Nationen. Auf der Bühne standen auch ehemalige Teilnehmer, die sogar den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft haben. „Dass sechs der Teilnehmer noch vor dem Start einen Job gefunden haben, und viele schon im ersten Jahr nach dem Programm ins Berufsleben einsteigen, spricht für sich“, sagte Projektleiterin Birgit Hochreiter.

Das Projektteam mit Sara Schaar und Peter Wedenig (rechts) beim Auftakt <span class="copyright">KK/Just</span>
Das Projektteam mit Sara Schaar und Peter Wedenig (rechts) beim Auftakt KK/Just

Hürden und Chancen

Die Mentoren unterstützen ihre Mentees ab sofort sechs Monate lang, etwa bei Bewerbungen oder dem Aufbau eines beruflichen Netzwerkes. Beim Auftakt gab es auf der Bühne aber auch zu hören, dass der Kärntner Dialekt auch ein wichtiges Gesprächsthema ist, da einige Wörter zum Standardvokabular gehören. „Die individuelle Begleitung eröffnet ihnen den Zugang zu einem wertvollen Netzwerk. Wir unterstützen das Programm, damit gut ausgebildete Migranten ihre Qualifikationen in den heimischen Arbeitsmarkt einbringen können“, erklärte Martin Häusl vom Österreichische Integrationsfonds.

Mentorin und Mentee beim ersten Händeschütteln <span class="copyright">JUST</span>
Mentorin und Mentee beim ersten Händeschütteln JUST

Das Matching im Vorfeld passierte über Bewerbungsverfahren und persönlichen Interview. Sprachbarriere und Kultur – das sind oft Gründe für erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt, schilderte Peter Wedenig, Leiter des AMS Kärnten: „Zur Unterstützung braucht es ganz spezifische Maßnahmen, wie dieses Mentoring, das ein Paradebeispiel für Integration ist und dazu beiträgt, Arbeitskräfte langfristig zu binden.“ Gerade das sei in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig.

Finanzielle Unabhängigkeit

Mithilfe des Porgramms sollen auch erste Schritte hin zur finanziellen Unabhängigkeit gelingen. „Arbeit bietet nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Menschen mit Migrationshintergrund haben so auch eine gesellschaftliche Teilhabeperspektive“, betonte Integrations-Landesrätin Sara Schaar (SPÖ), die auch eine Ankündigung machte: „Es gibt einen neuen Verordnungstext des Bundesministeriums, mit dem der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert wird.“ Künftig werde es beispielsweise möglich sein, einen Zivildienst zu beginnen, auch wenn die Voraussetzungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt noch nicht vorhanden sind.