Österreich

Große Koalition strebt Comeback an

06.02.2024 • 08:48 Uhr
Peter Kaiser sieht eine Große Koalition positiv<br> <span class="copyright">APA/HELMUT FOHRINGER</span>
Peter Kaiser sieht eine Große Koalition positiv
APA/HELMUT FOHRINGER

Immer mehr Politiker der Altparteien sprechen sich für eine Neuauflage der Großen Koalition aus.

Das Konzept der Großen Koalition prägte jahrzehntelang die österreichische Innenpolitik. Mit der Übernahme der Volkspartei durch Sebastian Kurz 2017 schien das Verhältnis nachhaltig zerrüttet, doch nun gibt es wieder Annäherungen. Das Szenario „Bundeskanzler Herbert Kickl“ bindet nun SPÖ und ÖVP wieder stärker aneinander.

Aufrufe zur Zusammenarbeit

Aufrufe zur Zusammenarbeit gab es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder. Etwa vom Tiroler Landeshauptmann Toni Mattle und seinem Stellvertreter Georg Dornauer. Auch der rote Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hält eine Neuauflage der Großen Koalition für ein wünschenswertes Szenario. Und selbst der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch fordert ein, dass die Altparteien „gesprächs- und koalitionsfähig“ werden.

Ähnlich sieht es der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, der sich im Ö-1-Morgenjournal Dienstagfrüh für eine Zusammenarbeit von „staatstragenden und erfahrenen Leuten“ ausspricht. Das Beispiel seines Heimatbundeslandes zeige, dass die Konstellation aus Sozialdemokraten und Volkspartei noch viel „für die Menschen weiterbringen kann“.

Rollenverteilung

Gräben zwischen den Parteien gebe es zwar, aber Kaiser führt das vor allem auf die unterschiedliche Rollenverteilung zurück. Da die SPÖ auf Bundesebene in der Opposition und die ÖVP in Regierungsverantwortung ist, sei es nicht verwunderlich, dass es da und dort knirsche. „Wenn man zusammenarbeitet, wird man Kompromisse finden“, verspricht Kaiser.

“Zuerst wird gewählt, dann verhandelt”

In Stein gemeißelt sei die Zusammenarbeit aber nicht. „Natürlich hat die SPÖ rote Linien“, sagt der Landeshauptmann, ohne konkret zu werden. Dass sich auch SPÖ-Chef Andreas Babler immer wieder kritisch über die Volkspartei geäußert hat, dürfe aber nicht überinterpretiert werden. „Zuerst wird gewählt, dann werden Schlüsse gezogen und dann muss verhandelt werden – alles davor ist Kaffeesudlesen“, so Kaiser.

Abschließend äußerte sich Kaiser auch zu einem im Raum stehenden Parteiausschluss von SPÖ-Altkanzler Alfred Gusenbauer. Er lehne einen solchen ab, da er nicht erkennen könne, dass Gusenbauer gegen das Parteistatut verstoßen habe.