Die Zukunftsvision als Wimmelbild

Große Pläne schmiedet die Feldkircher Politik. Viele Projekte hängen unmittelbar mit dem Stadttunnel zusammen.
Feldkirchs Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) und Planungsstadtrat Thomas Spalt (FPÖ) präsentierten am Donnerstagvormittag ein großes, buntes Wimmelbild. Sie nennen es „Zukunftsbild Feldkirch 2030Plus“. Darauf zu sehen sind Illustrationen zahlreicher Maßnahmen und Projekte, die in den kommenden Jahren in Angriff genommen oder umgesetzt werden sollen – etwa die Neugestaltung des Stadtzentrums im Stadtteil Tisis, zusätzliche Spielplätze oder Quartiersprojekte privater Investoren.
„Viele dieser Projekte stehen in direktem Zusammenhang mit dem Stadttunnel“, weist Rädler einmal mehr auf das „enorme Potenzial“ des größten Straßenbauprojekts Vorarlbergs hin. Der Stadttunnel sei die Voraussetzung dafür, dass Feldkirch weiter wachsen könne. Auch Spalt betont gebetsmühlenartig, dass der Tunnel nicht nur als Verkehrsprojekt gesehen werden dürfe. „Wir haben damit die Chance, die Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen zu erhöhen.“
Neues Ortszentrum
Neben der Feldkircher Innenstadt wird wohl die Fraktion Tisis am meisten von der Verkehrsentlastung profitieren. Wo heute noch Autos und Lastwagen das Ortsbild prägen, soll in Zukunft ein verkehrsberuhigter Ortskern entstehen. Das Bauamt bereitet derzeit einen städtebaulichen Wettbewerb vor, der im kommenden Jahr ausgeschrieben werden soll. Auch die Tisner Bevölkerung sei eingeladen, Ideen einzubringen, sagte Spalt.

Auch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs wollen die Stadtverantwortlichen weiter vorantreiben. „Die erste Phase haben wir mit der Einführung einer neuen Linie vom Bahnhof über das LKH nach Tisis abgeschlossen“, berichtet Spalt. Nun werde an der zweiten Phase gearbeitet. Geplant ist eine deutliche Ausweitung des Angebots, unter anderem durch neue Linien – auch grenzüberschreitend nach Liechtenstein – und die Umstellung auf E-Busse.
In direktem Zusammenhang mit dem Stadttunnel stehen laut Spalt auch Verbesserungen für den Radverkehr. Derzeit werde eine neue Verbindung zwischen Feldkirch und Frastanz mit eigener Radbrücke und Unterführung gebaut. Eine weitere Radwegunterführung im Bereich des künftigen Tunnelportals in Tosters sei in Planung.
Thema Stadttunnel
Bürgermeister Rädler erwartet sich von der Verkehrsentlastung auch neue Impulse für die Bereiche Handel, Gastronomie und Tourismus. „Der Stadttunnel macht die Wege nach Feldkirch kürzer – und uns als Einkaufsstadt noch interessanter.“ Ein Argument, das die Tunnelgegner nicht gelten lassen. Sie befürchten, dass der Stadttunnel zusätzlichen Verkehr anzieht und am Ende viel teurer kommen wird als ursprünglich geplant.
