Landtagsenquete im Zeichen von “resilientem Wirtschaften”

Am Freitag geht die heurige Landtagsenquete über die Bühne. Die übliche Parteipolitik rückt dabei in den Hintergrund.
Im Wolfurter Cubus dreht sich am Freitagnachmittag alles um „resilientes Wirtschaften“. Der Vorarlberger Landtag kommt zur alljährigen Enquete zusammen, um sich mit Expertinnen und Experten über dieses Thema auszutauschen. Auch Bürgerinnen und Bürger konnten ihre Anliegen, Fragen und Ideen dazu einbringen. Diese Beiträge werden dann in anonymisierter Form in die Diskussion mit einfließen. Die Veranstaltung am Freitag ist öffentlich und wird ab 14 Uhr live auf der Webseite des Landtags (https://vorarlberg.at/web/landtag/) übertragen und kann danach noch im Archiv angesehen werden.
Thema von Grünen nominiert
„Unser Vorarlberg – die Basis für resilientes Wirtschaften“ lautet der offizielle Titel der Landtagsenquete. Das Thema wurde dieses Mal vom Landtagsklub der Grünen vorgegeben. Rund 100 Personen aus Politik, Wirtschaft und dem Umweltbereich sind geladen. Der Schwerpunkt soll anhand von Impulsreferaten von drei Rednerinnen und Rednern aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden.
Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, spricht beispielsweise unter dem Titel „Bodenschutz ist Klimaschutz – Funktionen, Bedeutung und Erhalt intakter Böden“. Dabei legt er den Fokus auf verschiedene Daten zum Klimawandel und erläutert, welche Folgeschäden daraus entstehen können. Ebenso informiert Weinberger über die Fragen des Bodenverbrauchs und die Auswirkung der Verbauung. Dazu zeigt er Lösungsansätze auf.

Der Thüringer Standortleiter der Hilti AG Thomas Breuer hat sein Referat unter das Motto „Nachhaltiges Wirtschaften – Wie gelingt der Wandel und was bringt er mit sich?“ gestellt. Er möchte beleuchten, was Nachhaltigkeit aus unternehmerischer Sicht bedeutet. Breuer gibt einerseits „Best Practice“-Beispiele und wirft andererseits auch einen Blick darauf, wie es in der Region um den Wandel zum nachhaltigen Wirtschaften bestellt ist.
Nicht zuletzt gibt auch Sarah Necker, Leiterin des deutschen Ludwig Erhard ifo Zentrum für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik, ihren Input an die Besucher der Enquete weiter. „Solidarische Gesellschaft – Möglichkeiten und Chancen des Zusammenhalts“ heißt das Referat der Professorin. Sie zeigt auf, wie sich der Zusammenhalt beziehungsweise dessen Fehlen auf eine Gesellschaft auswirkt. Dazu widmet sich Necker auch den Fragestellungen, welche Faktoren die Spaltung der Gesellschaft beeinflussen, wie dieser entgegengewirkt werden kann und welche Rolle die sozialen Medien spielen. „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesen drei Referierenden ein umfassendes fachliches Know-how und spannende Denkanstöße erwarten dürfen“, sagte Landtagspräsident Harald Sonderegger im Vorfeld der Enquete.
Andere Art der Diskussion
Die jährliche Veranstaltung – abseits der üblichen politischen Bühne im Landesparlament – wird von vielen Politikvertreterinnen und -vertretern geschätzt. Denn durch das Setting können die Themen auf eine andere Art diskutiert werden, als dies etwa im Landtag passieren würde, wo naturgemäß auch parteipolitische Interessen einen Einfluss auf die Debatte haben. Die Enquete bietet dagegen eine ungezwungenere Umgebung, um sich miteinander und mit den Experten auszutauschen. Erkenntnisse aus der Veranstaltung fließen dazu auch in die Arbeit im Landtag und bei politischen Entscheidungen mit ein.