Politik

ÖVP kritisiert Grüne: Weber lädt Thoma zum Streitgespräch

24.04.2024 • 16:52 Uhr
ÖVP kritisiert Grüne: Weber lädt Thoma zum Streitgespräch
Weber hofft auf Thomas Erscheinung zur heutigen Diskussionsrunde. Klaus Hartinger/Maurice Shourot

Nach einem NEUE-Bericht über die Veranstaltungsreihe “Streit:Kultur” kritisiert Christoph Thoma die politische Neutralität dieser Plattform und wird prompt von Veranstalter Weber zum verbalen Schlagabtausch auf der Bühne aufgefordert.

Am Dienstag veröffentlichte die NEUE ein Interview mit Politikerin Eva Hammerer und Schauspieler Hubert Dragaschnig zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Streit:Kultur“ im Theater Kosmos in Bregenz. Diese bietet eine Plattform für lebhafte Diskussionen und offenen Austausch über eine Vielzahl von Themen an. Eine wichtige Rolle dabei spielen Vorarlberger Künstlerinnen und Künstler, allerdings werden durch das Fishbowl-Format alle Teilnehmenden dazu eingeladen, ihre Meinungen zu präsentieren. Die neue Veranstaltungsreihe sorgt jedoch nicht bei allen für Begeisterung.

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Nicht für politische Zwecke missbrauchen

VP-Landtagsabgeordneter Christoph Thoma äußerte in einer Presseaussendung seine Skepsis bezüglich der politischen Neutralität dieser Reihe und mahnt davor, dass Vorarlberger Künstlerinnen und Künstler in parteipolitische Auseinandersetzungen hineingezogen werden könnten. “Ich trete für eine politisch unabhängige Kunst ein und diese Veranstaltungsreihe legt das Gegenteil nahe. Das tut der Szene insgesamt nicht gut!“, so Thoma.

ÖVP kritisiert Grüne: Weber lädt Thoma zum Streitgespräch
VP-Landtagsabgeordneter Christoph Thoma. Klaus Hartinger

Der ÖVP-Kultursprecher argumentiert, dass eine konstruktive Debattenkultur über Parteigrenzen hinweg zwar wichtig seien, Künstlerinnen und Künstler aber nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollten. Besonders kritisiert er die direkte Einflussnahme von Regierungsfraktionen auf öffentliche Förderungen für Künstlerinnen und Künstler. “Schließlich sollten Kunstschaffende in einer demokratischen Gesellschaft nicht im Verdacht stehen, käuflich zu sein!“

Appell an die Grünen

Thoma verwies zudem in der Pressemitteilung auf die zahlreichen Erfolge der Volkspartei und der Grünen in der Kulturpolitik, wie unter anderem die Förderung von Fair Pay und eine Erhöhung des Budgets für Kunstankäufe. Nun appelliert er an die Grünen, die Konzeption der Veranstaltungsreihe genaustens zu überdenken, da sie seiner Meinung nach die Kulturpolitik der vergangen Jahre untergrabe und der Vorarlberger Kulturszene schade.

Grüne bleiben standhaft

Den Standpunkt der Grünen änderten Thomas Aussagen allerdings nicht. Im Gegenteil: In einer Antwort auf die Aussendung betont Bernie Weber, Vertreter der Grünen, seine Freude über Thomas Wahrnehmung der Einladung. „Es freut mich, dass Christoph Thoma die Veranstaltungseinladung wahrgenommen hat und hoffe, ihn heute Abend willkommen heißen zu dürfen“, meint Weber.

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Bernie Weber Klaus Hartinger

Zudem wiederholt er die Einladung zur Veranstaltung an die Kultursprecher und Kultursprecherinnen der anderen Landtagsfraktionen. Weber hebt die Wichtigkeit konstruktiver Diskussionen über Parteigrenzen hinweg, besonders in einem Wahljahr, hervor. Deshalb haben die Grünen gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstler die Veranstaltungsreihe “Streit:Kultur” ins Leben gerufen. Weber freu sich heute Abend auf eine lebhafte Diskussionsrunde.

(NEUE)