Schwarz-Blau: Tradition mit Herausforderungen

Die schwarz-blaue Koalition in Vorarlberg hat eine Geschichte, deren Wurzeln 75 Jahre in der Vergangenheit liegen.
Die Möglichkeit einer schwarz-blauen Koalition hat historische Wurzeln, die bis 1949 zurückreichen. Bereits damals saßen Vertreter der Wahlpartei der Unabhängigen (WdU), dem Vorläufer der FPÖ, in der Vorarlberger Landesregierung. Ab 1954 übernahm die FPÖ offiziell den Platz in der Koalition, die bis 2009 ununterbrochen Bestand hatte.
Langjährige Partner
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern genoss die FPÖ in Vorarlberg lange Zeit eine stabile Rolle in der Regierung. Die Zusammenarbeit mit der ÖVP galt als gut eingespielt und verlief in vielen Bereichen – etwa bei Sicherheit, Wirtschaft und Landwirtschaft – weitgehend unproblematisch. Diese langjährige Konstellation endete jedoch im Jahr 2009, als der damalige FPÖ-Chef Dieter Egger durch als antisemitisch bewertete Äußerungen einen Eklat auslöste. Nach Eggers Abgang entschied sich Markus Wallner nach seiner ersten Landtagswahl 2014 für eine Koalition mit den Grünen, die bis heute Bestand hat. Doch auch diese Zusammenarbeit zeigte zuletzt Abnutzungserscheinungen, was Spekulationen über eine Rückkehr der FPÖ in die Landesregierung verstärkt hat.
Knackpunkt
Die Verteilung der Landesratssitze könnte jedoch zum Verhandlungsknackpunkt werden. Die ÖVP stellt traditionell fünf der sieben Regierungsmitglieder, darunter auch den Landeshauptmann und den Landesstatthalter. Die FPÖ könnte kritische Ressorts sowie den Landesstatthalter für sich beanspruchen, was die Koalitionsverhandlungen kompliziert macht.