Politik

So viel gemeinnütziger Wohnraum entsteht derzeit in Vorarlberg

18.11.2025 • 16:26 Uhr
So viel gemeinnütziger Wohnraum entsteht derzeit in Vorarlberg
Vorarlbergweit wird der gemeinnützige Wohbau stark vorangetrieben. hartinger/canva

Die Daten zeigen außerdem, wie die Situation bei den Wartelisten für gemeinnützige Wohnungen aussieht.

Wie wird der Wohnraum in Vorarlberg für junge Menschen wieder erschwinglich? Die Landesregierung präsentierte im Oktober 2023 ein Maßnahmenpaket als Antwort auf diese Frage. Darin unter anderem enthalten: Wohnen550, eine neue Wohnbauförderung und ein Mietkauf-Modell im gemeinnützigen Wohnbau. Zwei Jahre später stellten die Neos eine Anfrage an Wohnbaulandesrat Marco Tittler (ÖVP), um zu erfragen, welche Wirkung das Paket seither entfaltet hat.

So viel gemeinnütziger Wohnraum entsteht derzeit in Vorarlberg
Wohnbaulandesrat Marco Tittler (ÖVP) stiplovsek

Die Anfang dieser Woche erfolgte Beantwortung liefert interessante Zahlen: So wird unter anderem ersichtlich, dass im vergangenen Jahr 2024 9563 Haushalte im Land Wohnbeihilfe bezogen – 362 davon Eigentumswohnungen, die anderen 9171 sind Mietwohnungen. Den größten Anteil (5764) machen dabei Ein-Personen-Haushalte aus. Nach Altersgruppe sind die meisten Bezieher der Wohnbeihilfe 60 Jahre und älter (3158), die jüngste Gruppe (unter 30 Jahre alt) macht den kleinsten Anteil aus (1092).

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Warteliste für gemeinnützigen Wohnraum

Auch die Warteliste für gemeinnützige Wohnungen wird thematisiert. Mit Stichtag 31. Oktober 2025 gab es in Vorarlberg 6548 Bewerbungen auf gemeinnützigen Wohnraum. Zehn Monate davor, am Stichtag 31.12.2024, waren es 6126 Anträge. Tittlers Büro weist in der Anfragebeantwortung jedoch darauf hin, dass “die Einkommensgrenzen der Wohnungsvergaberichtlinien seit 1.1.2025 deutlich erhöht wurden, was zu einer Veränderung der für eine Wohnung infrage kommenden Bevölkerung geführt hat. Einfache statistische Vergleiche sind somit nicht möglich.” Anfang des Jahres erhöhte das Land die Nettoeinkommensobergrenze für den Anspruch auf eine gemeinnützige Wohnung auf monatlich 3200 Euro für eine bzw. 5600 Euro für zwei Personen in einem Haushalt.

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Dennoch ist bei der Altersgruppe unter 30 Jahren eine Abnahme erkennbar: Per 31.12.2024 stellten 1721 Vorarlberger unter 30 Jahren einen Wohnungserwerbungsantrag, mit Stichtag 31.10.2025 sind es 1528 Anträge. Am längsten ist die Warteliste aktuell in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes: In Dornbirn liegen mit Ende Oktober 1104 Anträge auf eine gemeinnützige Wohnung vor. In allen anderen Städten und Gemeinden liegt die Zahl unter der 1000er-Marke.

27 Mietkauf-Wohnungen am Start, weitere sollen folgen

Das Mietkauf-Modell nahmen die Neos ebenfalls unter die Lupe. Dieses sieht vor, dass Personen erst einige Jahre in einer Vogewosi-Wohnung zur Miete leben und in dieser Zeit Geld ansparen. Später können sie die Wohnung zu einem bei Einzug festgelegten Preis kaufen. In drei Gemeinden wurde das Modell bis dato umgesetzt: In Hard gibt es 14, in Schwarzach sieben und in Nüziders vier Kaufanwartschaftswohnungen (gesamt: 27).

So viel gemeinnütziger Wohnraum entsteht derzeit in Vorarlberg
431 gemeinnützige Wohnungen sollen 2026 bezugsfertig sein. symbolbild/hartinger

In Bau befinden sich landesweit aktuell 936 Wohnungen, wovon mindestens 109 als Kaufanwartschaftswohnungen vergeben werden sollen. “Der genaue Anteil ergibt sich mit Erstbezug und kann erst zu diesem Zeitpunkt exakt beziffert werden”, entnimmt man Tittlers Beantwortung. Im kommenden Jahr sollen 431 Wohnungen bezugsfertig sein, 2027 können voraussichtlich 342 Einheiten bezogen werden, der Rest zu einem späteren Zeitpunkt.

Sanierungsoffensive läuft

Die „Sanierungsoffensive“ beinhaltet eine Förderung für den Umstieg von fossilen auf nachhaltige Energieträger. Die Anfragebeantwortung zeigt: 2025 wurde dieses Fördergeld für die thermische Sanierung von 262 gemeinnützigen Mietwohnungen zugesichert. Im nächsten Jahr ist geplant, weitere 117 Wohnungssanierungen zu fördern.

Für das Projekt „Wohnen550“, das günstige Zwei-Zimmer-Wohnungen für junge Menschen vorsieht, sind derzeit fünf Anlagen in vier Städten (Dornbirn, Hohenems, Feldkirch, Bludenz) und einer Marktgemeinde (Hard) in Bau bzw. Planung.