Sport

„Daniels Pass zu mir war punktgenau“

26.01.2021 • 15:11 Uhr
Emil Romig mit den beiden Trophäen als zweifacher DEC-Torschütze des Monats. <span class="copyright">CDM/Margotti</span>
Emil Romig mit den beiden Trophäen als zweifacher DEC-Torschütze des Monats. CDM/Margotti

Emil Romig spricht über seine Auszeichnung, Siegertore und Bulldogs-Saison.

Haben Sie mitbekommen, dass Sie zweimal in Folge zum Torschützen des Monats gewählt wurden?
Emil Romig:
Ja, ich habe es von meiner Mutter erfahren (lacht). Sie liest alle Berichte über mich und die Bulldogs, hat die NEUE natürlich abonniert und erzählt mir dann immer, wenn Sie etwas Interessantes gelesen hat. Ich muss sagen, die Wahl des Tors des Monats ist ein cooles Detail in der Berichterstattung.

Sie haben ja nicht nur die zwei Wahlen gewonnen, sondern als „Man of the Match“ der NEUE auch schon einen Glaspuck-Award gewonnen.
Romig:
Das ist auch so ein Detail bei der Berichterstattung. Die NEUE lässt sich da echt was einfallen, ihr probiert, den Sport den Außenstehenden näher zu bringen. Das sind gute Ideen.

Romig erhielt bei Tor des Monats November eine schöne Vorarbeit von Stefan Häußle. <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Romig erhielt bei Tor des Monats November eine schöne Vorarbeit von Stefan Häußle. GEPA/lerch

Wie haben Sie Ihre beiden Siegertore erlebt. Beginnen wir mit dem Tor des Monats November, dem 2:0 gegen Linz?
Romig:
Im Endeffekt habe ich da gar nicht viel machen müssen, das Spektakuläre an dem Tor war sicher die Vorarbeit vom Stefan (Häußle). Es war ein Spielzug, wie wir ihn im Training probieren. Wenn alles so aufgeht wie in dieser Szene, hat man in der Mitte das leere Tor vor sich.

Diesen Spielzug, dass ein Spieler vor dem Tor quer zurück in den Rückraum legt, sieht man beim DEC-Powerplay durchaus häufiger, zuletzt allerdings nicht mehr?
Romig:
Das stimmt, es kommt nämlich darauf an, wie es die Gegner beim Penaltykilling machen. Wenn sie den Pass in die Mitte zudecken, ist es keine Option querzulegen. Wenn aber der Verteidiger rausrückt, um den Schuss von der Seite blocken zu können, dann ist der Weg parallel zur Torlinie frei – und dann macht dieser Spielzug Sinn. Im Powerplay gilt es das auszunützen, was einem der Gegner anbietet.

Bei Ihrem Tor des Monats Dezember, dem 1:2 gegen die Capitals, trafen Sie praktisch auf Höhe der Torlinie aus ganz spitzem Winkel.
Romig:
Wir haben bei dem Angriff das Spiel in die Breite gezogen. Daniel (Woger) hat einen super Pass fast parallel zur Torlinie gespielt, er hat gesehen, dass sich da auf meiner Seite eine Lücke auftut. Ich denke mal, die Wiener haben da auf mich etwas vergessen, weil ich davor ja die Seitenverlagerung raus zu Daniel gemacht habe. Sein Pass zurück zu mir ist wirklich punktgenau gekommen, sonst wäre bei dem Schuss aus spitzen Winkel der Puck irgendwohin gegangen. Ein paar Minuten später haben wir den Spielzug noch mal probiert, da ist der Puck dann über die Schaufel gerutscht. So was funktioniert eben ein von zehn Mal.

Der 28-Jährige stört das Salzburger Aufbauspiel. <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Der 28-Jährige stört das Salzburger Aufbauspiel. GEPA/lerch

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Romig:
Ich glaube, in dieser Saison haben wir alle viel mehr Spaß als in der Vorsaison. Wir haben eine super Truppe, wir verstehen uns auch in der Kabine sehr gut, da rennt der Schmäh. Das hilft natürlich auch auf dem Eis.

Ihr Block mit Daniel Woger und bis Freitag Devin Brosseau hat über weite Teile sehr gut gespielt und auch gegen Wien mit Anton Straka in der Mitte funktioniert?
Romig:
Daniel, Devin und ich haben uns gegenseitig komplementiert. Wir hatten eine Phase, in der wir jeden Gegner, zumindest gefühlt, dominiert haben. Dann war die Luft ein bisschen draußen, und zuletzt ging die Kurve wieder nach oben. Aber das ist normal, dass es während einer Saison ein Auf und Ab gibt. Leider musste Devin so wie Yanni (Kaldis) zurück nach Amerika, die beiden haben es fantastisch gemacht. Das war ihre erste Profisaison, dann auch noch in Europa, sie mussten erst ihren Platz finden – und haben trotzdem so gut performt. Das war beeindruckend.

Am Wochenende gab es für die Bulldogs zwei Niederlagen. <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Am Wochenende gab es für die Bulldogs zwei Niederlagen. GEPA/lerch

Haben Sie eine Erklärung dafür, wie Dornbirn am Freitag in den letzten zwei Minuten die 4:2-Führung aus der Hand gegeben hat?
Romig:
So was darf uns eigentlich nicht passieren, aber manchmal passieren solche Sachen. Natürlich ärgern wir uns über das Ergebnis, aber man darf nicht den Fehler machen, nur auf das Ergebnis zu schauen. Wir waren im zweiten und dritten Drittel gegen ein Top-Team spielbestimmend, das müssen wir mitnehmen.

Heute wartet der VSV, ein Team, das große Schwierigkeiten hat. Aber euch liegt Villach nicht so wirklich?
Romig:
Irgendwie haben wir es in allen drei Saisonspielen gegen Villach nicht geschafft, unsere Qualitäten abzurufen. Wir werden von Anfang an unser Spiel durchziehen müssen, das heißt, jede Fünfergruppe muss geschlossen und aggressiv agieren. Hoffentlich ohne Durchhänger.