Sport

Katastrophale erste Halbzeit

27.01.2021 • 22:55 Uhr
Kelvin Yeboah erzielt hier den Führungstreffer und bekommt dabei zu viel Platz eingeräumt. <span class="copyright">GEPA</span>
Kelvin Yeboah erzielt hier den Führungstreffer und bekommt dabei zu viel Platz eingeräumt. GEPA

Altach unterliegt nach desolater ersten Halbzeit WSG Tirol mit 1:3.

Es war eine Bankrotterklärung, welche die Altacher beim Auftritt gegen die WSG Tirol abgaben. So präsentiert sich ein zukünftiger Absteiger. Die Rheindörfler ließen jegliche Lauf- oder Einsatzbereitschaft vermissen, dazu gesellten sich technische Mängel bei zahlreichen Akteuren, Unzulänglichkeiten im Passspiel und der fehlende Wille, seinen Nebenmann zu unterstützen. Zumindest trifft dies für den ersten Durchgang zu. Denn im zweiten Abschnitt zeigten die Mannen von Alex Pastoor eine Reaktion, zeigten wie Einsatzbereitschaft aussehen kann und fingen sogar an Fußball zu spielen. Nur war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät, die Begegnung in Innsbruck bereits entschieden. Es drängt sich die Frage auf: Warum nicht gleich so?

Lediglich Geleitschutz gibt es von den Rheindörflern. So wird es mit dem Nicht-Abstieg schwierig.<span class="copyright">GEPA</span>
Lediglich Geleitschutz gibt es von den Rheindörflern. So wird es mit dem Nicht-Abstieg schwierig.GEPA

Schneller Einwurf

Denn zu Beginn war die Unsicherheit bei den Gästen aus Vorarlberg spür- und sichtbar. Es fehlte jeglicher Zugriff auf Ball oder Gegenspieler. Die Defensive ließ sich weit in die eigene Hälfte drängen, womit die Hausherren von Beginn an das Spielgeschehen übernahmen. Florian Rieder machte sich in der 11. Minute bei Altach-Rückhalt Martin Kobras erstmals vorstellig. Nur hatten auch die Wattener ihre Schwierigkeiten mit dem holprigen Untergrund, weshalb sich die Begegnung zunächst auf einem schwachen Niveau und auf Höhe der Mittellinie einpendelte.
Doch in der 25. Minute ließen sich die Altacher von einem schnellen Einwurf überrumpeln. Manuel Thurnwald und David Bumberger waren nicht in Position, um Kelvin Yeboah am Abschluss zu hindern. Dessen platzierter Versuch schlug zur Führung ein. Bei zwei Standardsituationen (31. und 34.) hatten die Rheindörfler zudem etwas Glück.

Der Treffer von Manfred Fischer war das einzig positive aus Sicht der Altacher. <span class="copyright">apa</span>
Der Treffer von Manfred Fischer war das einzig positive aus Sicht der Altacher. apa

Doppelschlag

Die eigenen Offensivbemühungen der Vorarlberger verpufften bereits 30 Meter vor dem gegnerischen Kasten. Es reihten sich Fehlpässe an Verstolperer. So war es bezeichnend, dass Marco Meilinger nach einem Einwurf der Ball fünf Meter davonsprang. Seine Nebenleute Chinedu Obasi und Emanuel Schreiner fielen bis dato überhaupt nicht auf.
Mit einem Doppelschlag innerhalb kürzester Zeit sorgten die Tiroler dann für die Vorentscheidung. Nach schnellem Umschaltspiel, bei dem sich die Altacher Hintermannschaft einmal mehr unsortiert präsentierte, sorgte Nikolai Frederiksen per Volleyabnahme für einen sehenswerten Treffer (37.). Rieder legte zwei Zeigerumdrehungen später nach. Yeboah zeigte sich gedankenschneller als Abwehrmann Bumberger und legte mustergültig für seinen Kollegen auf. Den Tirolern war einmal mehr zu viel Raum gewährt worden. Auffällig auch, dass alle Treffer über die rechte Abwehrseite vorbereitet wurden.

Samuel Oum Gouet brachte etwas Stabilität ins Mittelfeld. Aber da war es für ein Comeback bereits zu spät.<span class="copyright">apa</span>
Samuel Oum Gouet brachte etwas Stabilität ins Mittelfeld. Aber da war es für ein Comeback bereits zu spät.apa

Reaktion kommt zu spät

Der Anschlusstreffer aus dem Nichts noch vor dem Halbzeitpfiff ließ noch so etwas wie Hoffnung aufkeimen. Obasi setzte sich für einmal gut durch und bediente Manfred Fischer.
Und offenbar hatte der Hoffnungsschimmer gewirkt, denn die Rheindörfler zeigten ein gänzlich anderes Bild im zweiten Durchgang. Auf einmal liefen sich die Herrschaften frei, setzten die Gegenspieler unter Druck, gestalteten das Mittelfeld kompakter und versuchten sogar die Kugel laufen zu lassen. Auch die Körpersprache war nun eine andere, am besten zu sehen am Beispiel vom Torschützen Fischer. Zwar blieben gefährliche Aktionen rar gesät, Fischer (51.) und Aljaz Casar (60.) fanden noch die besten Abschlusschancen vor, aber Altach war den Tirolern nun überlegen. Mit dieser Einstellung und diesem Willen von Beginn weg wäre auch ein Punktezuwachs möglich gewesen. Einzig erfolgte die Reaktion eben zu einem Zeitpunkt, als die Partie längst entschieden war. Über die ersten 45. Minuten werden sie sich bei Altach noch einige Gedanken machen müssen.