Hubert Domig als warnendes Beispiel

Der Saunameister, der sich als Investor ausgab und dem FC Dornbirn Millionen bringen sollte, ist nun in Kärnten verurteilt worden. Ein Kommentar.
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Jener Kärntner Saunameister, den der einstige FC-Dornbirn-Obmann Hubert Domig im Jänner kurzzeitig zum neuen starken Mann bei den Rothosen gemacht hat und der den Verein mit Investoren-Millionen in eine goldene Zukunft führen sollte, wurde in Klagenfurt zu zwölf Monaten unbedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Staatsanwaltschaft ist das Urteil gegen den 15-fach Vorbestraften offenbar zu milde – es gilt die Unschuldsvermutung.
Der Vorwurf wiegt jedenfalls schwer: Der 59-jährige Ex-FCD-Sportberater soll versucht haben, eine Wohnung um knapp 200.000 Euro zu verkaufen, die gar nicht ihm gehörte und hat offensichtlich bereits eine Anzahlung von 6500 Euro überwiesen bekommen. Diese Meldung zeigt auf, mit was für Leuten sich Hubert Domig umgeben hat und lässt erahnen, mit welcher Leichtsinnigkeit er als FCD-Obmann offensichtlich agiert hat. Dass der Dornbirner Fußballverein im Frühjahr mit anerkannten Verbindlichkeiten in Höhe von 849.400 Euro in die Zahlungsunfähigkeit schlitterte, überrascht ob solcher Personalentscheidungen von Domig jedenfalls nicht. Zumal er den Kärntner während seines Urlaubs auf Lanzarote, quasi zwischen Strand und Hotelbar, zum Retter der Rothosen auserkoren hat.
Eine Stilblüte dabei ist, dass Immobilienmakler Domig nicht nur auf jemanden hereingefallen ist, der in Wahrheit ein Saunameister und kein Fußball-Tausendsassa war – sondern, dass diesem Saunameister nun eben auch Betrug beim Immobilienverkauf vorgeworfen wird. Die FCD-Gläubiger, die im aktuellen Ausgleichsverfahren auf 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen, dürften sich regelrecht gefrotzelt vorkommen. Den FC Dornbirn selbst haben die Geschäftsgebaren von Domig in den Amateurfußball zurückkatapultiert. Der Verein hat einen immensen Imageschaden erlitten. Noch bis tief ins Frühjahr hinein hat Domig seine Kritiker regelrecht ausgelacht, sein Rücktritt Ende Juni kam viel zu spät.
Man kann nur hoffen, dass der Fall FC Dornbirn auch den letzten Vorarlberger Vereinsverantwortlichen ein warnendes Beispiel ist: Unseriöse Finanzplanungen, die auf Wunschträumen aufgebaut sind, führen nicht zu Pokalschränken, sondern in den Abgrund.