Sport

Das Umfeld ist hier das Um und Auf

06.04.2025 • 08:00 Uhr
Das Umfeld ist hier das Um und Auf
Klaus Hartinger

Beim Tennisclub Lauterach ist man zur Freude aller Mitglieder zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die höchste Liga im Vorarlberger Tennis aufgestiegen. Das Erfolgsrezept des Clubs an der Bregenzer Ach ist so einfach wie
einleuchtend.

Beim Tennisclub Lauterach herrscht dieser Tage reges Treiben. Die Kampfmannschaft der Herren ist gerade zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die A-Liga, der höchs­ten Spielstufe in Vorarlberg, aufgestiegen. Da gilt es nun, sich auf die kommende, herausfordernde Saison vorzubereiten. Der Grundstein für den Erfolg wurde schon vor einigen Jahren gelegt, hat man beim TC Lauterach doch einiges umstrukturiert, umgebaut und investiert. Seit vor sechs Jahren Tommaso Gruosso das Amt des Obmanns übernommen hat, ist beim Tennisverein in der Hofsteiggemeinde einiges passiert. Nicht nur in sportlicher Hinsicht.

Es galt, den Standort des Vereins an der Bregenzer Ach zukunftsfit und für die Mitglieder wieder attraktiver zu machen. Und die Zahlen bestätigen den Erfolg dieses Unterfangens. „Als ich vor sechs Jahren hier angefangen habe, hatten wir etwa 260 Mitglieder. Heute stehen wir bei circa 470. Das ist schon ein enormer Zuwachs, und das freut uns natürlich sehr“, erzählt Gruosso im Gespräch mit der NEUE am Sonntag. Der Tennisclub Lauterach hat sich laut Gruosso mittlerweile zu einem Treffpunkt für die ganze Familie entwickelt. Das war nicht immer so.

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Obmann Tommaso Gruosso hat mit seinem Team beim TC Lauterach einiges bewegt. Klaus Hartinger

Neuerungen sind für alle

Dass sich der TC Lauterach derart im Aufwind befindet, liegt laut Obmann Gruosso an einem einfachen Credo: „Das Motto bei uns ist, dass wir zum Beispiel den Mitgliedsbeitrag, und was wir sonst an Einnahmen haben, direkt an unsere Mitglieder zurückgeben. Etwa in Form der großen Standortsanierung, an der wir immer noch arbeiten“, so der 37-Jährige. Denn wenn das Umfeld passt, passt auch meistens der Rest. Stichwort Aufstieg. Aber was heißt das jetzt im Detail? „Nun, wir haben zum einen die in die Jahre gekommenen Tennisplätze sowie die Tennishalle saniert. Wir sagen, wir haben jetzt die schönste Tennishalle Vorarlbergs“, sagt Gruosso augenzwinkernd. „Dann haben wir die Kabinen neu gemacht, auch im Außenbereich gibt es jetzt eine Umziehmöglichkeit für die Spielerinnen und Spieler. Die Fassade und die Parkplätze wurden teils in Eigenleistung und mit externer Hilfe gemacht“, fügt er hinzu. Und um bei dem rasanten Mitgliederzuwachs ein Chaos bei den Sportplatzreservierungen zu vermeiden, wurde, oder musste, ein digitales Buchungssystem eingeführt werden. Das hat vieles vereinfacht.

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Das Aufstiegsteam: Juan Pastas, Pedro Cabral, Tobias Wachter, Max Bauer und Calros Lopez (v.l.). Klaus Hartinger

Wichtiges Zusammensein

Im Innenbereich wurde eine Klubküche installiert, die den Sportlern zur Verfügung steht. Diese dient auch einem speziellen Zweck. Denn dort wird, zur Förderung des sozialen Vereinsgefüges, der Klubabend vorbereitet. „Jede Mannschaft beim TC Lauterach muss zweimal in der Saison einen Klubabend machen, um die Teamkassa aufzufüllen. Damit können sie sozusagen ihre Eigenkosten senken. Denn ers­tens ist es in Vorarlberg gang und gäbe, dass die Gastmannschaft an einem Spieltag zum Essen und Trinken eingeladen wird. Zweitens haben wir jeden Donnerstag einen öffentlichen Klub­abend, bei dem jeder willkommen ist und vorbeikommen kann. Wir haben auch eine Bar aufgestellt, wo wir unsere Feste abhalten können. Das alles ist enorm wichtig für das Zusammenleben im Verein“, berichtet der selbstständige Unternehmer.
Einer der größten Posten des Umbaus war das im oberen Stockwerk angesiedelte Restaurant, dessen Räumlichkeiten komplett ausgehöhlt und auf den neuesten Stand gebracht wurden. Dort treffen sich nicht nur die Tennisspieler, nach dem Training, auf ein Kaltgetränk oder zum Mittagessen. So wurde der Grundstein für ein schönes Zusammensein und den damit eintretenden sportlichen Erfolg gelegt.

Alles auf Schiene

Die Früchte der harten Arbeit haben sich bezahlt gemacht. Nicht nur, dass der TC Lauterach als Verein im Allgemeinen gewachsen ist, auch sportlich läuft es, wie erwähnt, rund. Die Kampfmannschaft der Herren spielt in der bald beginnenden Saison das erste Mal ganz oben, in der A-Liga Vorarlbergs, mit.
Einer der am längst gedienten Spieler ist der Mannschaftskapitän Richard Belanger. Im Jahr 2019 ist er wieder, nach einer längeren Pause, in den Tennissport eingestiegen. „Im Jahr 2019 haben wir ganz hinten in der D-Liga angefangen. Dann haben wir uns langsam nach vorne gekämpft und sind im Jahr 2020 in die C-Liga gekommen. Das war dann eine recht zähe Partie – drei Jahre lang haben wir dort gespielt“, erzählt der 33-Jährige über seine Anfänge. „Dann sind wir 2023 in die B-Liga aufgestiegen, haben neue Spieler, die auch im aktuellen Kader stehen, dazubekommen. Auch sie waren unter anderem ein Grund, warum wir es geschafft haben, in die höchste Liga in Vorarlberg aufzusteigen“, sagt Belanger sichtlich stolz.

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Teamkapitän Richard Belanger hat den ganzen Weg von der D-Liga bis zum Aufstieg in die A-Liga mitgemacht. Klaus Hartinger

Schnell Anschluss gefunden

Die „neuen“ Spieler kommen aus Kolumbien, Portugal, Spanien, Deutschland und Österreich. Das liest sich, als hätte man Legionäre eingekauft. Die Spieler hören auf klingende Namen wie Juan Manuel Pastas Arango, Pedro Cabral Tavares de Lima und Carlos Lopez Ruiz. Sie alle sind der Arbeit wegen nach Vorarl­berg gezogen, sind bei einem namhaften Sportartikelhersteller beschäftigt. Auch Max Bauer aus Oberösterreich ist ein Arbeitskollege, und so fanden sie gemeinsam den Weg nach Lauterach. Komplettiert wird der Kern des Teams von Tobias Wachter aus Fußach. Sie alle spielen seit dem Kindheitsalter Tennis. Und sie haben ein gemeinsames Ziel, sind dabei mit ihrem Kapitän einer Meinung: „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Es gilt erst einmal, eine gute Saison zu spielen und vor allem Spaß zu haben. Wir sind eine super Truppe, haben immer eine Gaude, wenn wir an einem Spieltag zusammenkommen. Um ganz vorne mitzuspielen, das wissen wir, müssten wir etwas intensiver trainieren und mehr machen“, gesteht Belanger lächelnd. Spaß kennt das Team aber keinen, wenn es denn ums Eingemachte geht. Max Bauer aus Wels hat den Weg von der C- in die A-Liga mitgemacht und weiß ganz genau, wie es diese Saison aussehen soll: „Der Klassenerhalt ist nicht das Ziel, er ist schlicht und einfach Pflicht. Ich glaube, wenn wir gut in Form sind, können wir im oberen Mittelfeld der Tabelle mitmischen“, erklärt Bauer. Und vor welcher Mannschaft sollte man sich besonders in Acht nehmen? „Die Feldkircher und Vorderland sind sehr gut, wahrscheinlich sogar die Stärksten. Dann, finde ich, ist die Liga recht ausgeglichen. Es gilt also, gegen diese zwei Teams zu gewinnen. Das wird eine ordentliche Challenge, schauen wir mal ob sich das ausgeht“, fügt er hinzu.

Wie es in der anstehenden Saison sportlich auch immer laufen wird, ist man beim TC Lauterach generell auf einem guten Weg. Man ist personell sichtlich gut aufgestellt, hat Mitglieder von 4 bis 78 Jahren. Und mit 126 Kindern muss man sich um den Nachwuchs auch keine Sorgen machen. Beim Tennisclub an der Bregenzer Ach hat man in den letzten Jahren sichtlich mit viel Herzblut, Eigenleistung und einem stimmigen Konzept eine Umgebung geschaffen, in der man erfolgreich und mit viel Freude zusammen den Tennissport zelebrieren kann.

TC Lauterach

Adresse: Badweg 5, 6923 Lauterach
Kontakt: Tel.: 0664/3975225
E-Mail: Info@tc-lauterach.at