Von wegen sportlich spitze

Das Sportreferat hat erhebliche Kürzungen der Förderungen beschlossen. Nachdem das Land Vorarlberg jahrelang mit „sportlich spitze“ warb, gilt nun: Sparen bei den Profis.
Das Land Vorarlberg setzt die angekündigten Sparmaßnahmen für die heimischen Spitzensportorganisationen um.
Das ließ das Sportreferat des Landes Vorarlberg die betroffenen Profiorganisationen wissen. Dabei bestätigten sich die NEUE-Berichte der vergangenen Wochen: Die Strukturförderungen für Profi- und Halbprofimannschaften wurden mit einer einheitlichen Obergrenze von 100.000 Euro gedeckelt. Außerdem wird, wie berichtet, die Sportstättenförderung künftig auf neue Sportinfrastrukturen beschränkt, Instandhaltungen werden nicht mehr gefördert.
Sportstrategie ade
Vielsagend ist die abschließende Bemerkung in der Mitteilung des Sportreferats: „Jeder Euro, den wir in den Sport investieren, ist eine gute Investition in unsere Kinder, unsere Gesundheit und unser Sozialsystem. Auch wenn diese Einsparungen schmerzlich sind, verfolgen wir mit unserem differenzierten Ansatz – „Sparen bei den Profis, Nachwuchs stärken“ – das Ziel, die Auswirkungen für den Großteil der Vereine und Verbände so gering wie möglich zu halten“.
Mit dem neuen Motto „Sparen bei den Profis, Nachwuchs stärken“ rückt das Land Vorarlberg von der Sportstrategie ab, die seinerzeit Sportlandesrat Siegi Stemer ins Leben gerufen hat – und die bis jetzt die Basis aller weiteren strategischen Planungen in Vorarlberg war. Erstaunlich ist auch, dass das Land Vorarlberg in bestehende Zusagen für das Jahr 2025 eingreift und Förderungen nach unten korrigiert. Die Auswirkungen dieser Förderungskürzungen werden schon bald offensichtlich werden. Es ist davon auszugehen, dass die heimische Sportlandschaft bald nicht mehr mit der heutigen vergleichbar sein wird. Profiorganisationen droht die Reamateurisierung, mindestens aber ein Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, was sich bei der Kaderverkündung von Bregenz Handball bereits andeutet. Auch Sportveranstaltungen könnten den Sparmaßnahmen zum Opfer werden und eingestellt werden.
Bei den heimischen Profiteams formiert sich bereits Widerstand, die Sparmaßnahmen werden seitens des heimischen Sports nicht ohne Reaktion bleiben. Auch damit es eines Tages nicht heißt, dass nicht klar war, wohin die Kürzungen führen.