Rupp manövriert durch herausfordernde Zeiten

Beim Tierfutterhersteller Rupp haben Kostensteigerungen bei Rohstoffen um bis zu 150 Prozent Spuren hinterlassen. Die Ertragssituation ist aber nach wie vor positiv.
Der Tierfutter- und Nahrungsmittelhersteller Rupp Food Austria GmbH hat im Geschäftsjahr 2022 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 68 Millionen Euro erzielt. Das ist ein Plus von rund 26 Prozent gegenüber 2021, wie der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Rupp und Finanzleiter Walter Jenny erklärten. Das deutlich zweistellige Umsatzplus sei allerdings zum allergrößten Teil auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Das mengenmäßige Wachstum sei unterdessen bei etwa drei Prozent gelegen.
„Wir waren im Vorjahr bei Rohstoffen wie etwa Getreide, Fette und Fleischmehl sowie Mais oder Hafer mit Preissteigerungen von bis zu 150 Prozent konfrontiert“, so Rupp.
Nicht schlagartig weitergeben
Während diese Kostensteigerungen von einem auf den anderen Tag zugeschlagen hätten, könne man die Verkaufspreise unterdessen nicht schlagartig an die Kundschaft weitergeben, sondern nur Schritt für Schritt. Diese Preisrally auf der Einkaufsseite habe begleitet von Schwankungen schon im Frühjahr 2020 eingesetzt. Gleichzeitig sei der interne Aufwand zur Bewältigung der vielen Herausforderungen gestiegen. Unter dem Strich bedeute die Summe dieser Faktoren, dass die Rupp Food Austria GmbH 2022 auf der Ertragsseite bei nach wie vor schwarzen Zahlen unter Druck gekommen sei. Das zeigt schon der Jahresabschluss für 2021, der jedoch ebenfalls positiv war.
Trend dreht sich
Im Geschäftsjahr 2023 gehe man von einer Konsolidierung auf dem Niveau von 2022 aus. Der Trend drehe sich bereits wieder, momentan seien die Zeiten für weitere Preiserhöhungen vorbei. „Außer es geschieht wieder etwas Unerwartetes“, so Rupp und Jenny. Die Situation habe auch dazu geführt, dass sich der Tierfutter- und Nahrungsmittelhersteller seine Kundschaft noch genauer hinsichtlich Rentabilität ansieht. „Von so manchen Kundschaften haben wir uns schon oder werden wir uns verabschieden müssen. Es macht keinen Sinn, wenn es sich nicht rechnet“, so Rupp. So habe man sich zuletzt aus Teilen des Einzelhandels zurückgezogen, weil man mit jeder Packung bildlich gesprochen „bares Geld mitgeschickt“ habe.

Rupp ist auf die Entwicklung und Herstellung von Trockenfutter für Hunde und Katzen und Haferflocken spezialisiert, wobei der letztgenannte Bereich etwa zehn Prozent des Umsatzes ausmacht. Das Hauptgeschäft ist die Produktion von Tierfutter-Handelsmarken für Fachhandelsketten wie Fressnapf oder den Online-Anbieter Zooplus. Es werden zum Beispiel die Marken Cat‘s Love, Dog‘s Love und Granatapet produziert. Der Exportanteil liegt bei 75 Prozent, geliefert wird vor allem nach Deutschland.
Das Unternehmen beschäftigt in Hörbranz rund 150 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung haben Christoph Rupp und sein Vater Hubert Rupp inne. Die Wurzeln des Unternehmens reichen in das Jahr 1568 in die „Herrnmühle“ zurück
Günther Bitschnau