Die Kreative in der Backstube

Amelie Bröll ist der kreative Kopf hinter der Backstube Wunderkind in Bregenz. Die Konditormeisterin probiert gern Neues aus.
Was wollten Sie als Kind werden?
Amelie Bröll: Als Kind wollte ich etwas mit Pferden machen. Später habe ich studiert, aber das war nichts für mich. Ich habe Kuchen gebacken statt für mein Studium zu lernen, das hat mich viel mehr fasziniert. Da habe ich beschlossen, die Lehre zu machen. Viele haben mir abgeraten, weil ich keine Frühaufsteherin bin, aber ich habe das durchgezogen. Die Arbeit hat wahnsinnig Spaß gemacht und ich hatte den besten Chef der Welt.
Haben Sie schon immer gern gebacken?
Bröll: Überhaupt nicht, bei mir war das eigentlich Zufall, dass ich draufgekommen bin, dass ich das gern mache. Ich habe immer nach etwas gesucht, das ich gut kann und ich glaube, das habe ich jetzt mit der Backstube gefunden. Ich freue mich einfach über alle Leute, die herkommen und das alles wertschätzen. Das erfüllt mein Herz und motiviert mich, in der Früh aufzustehen.
Wie verläuft ein gewöhnlicher Arbeitstag?
Bröll: Mein Job ist sehr vielschichtig, da ich nicht nur im Service und der Backstube arbeite, sondern mich auch um die Buchhaltung, Bestellungen und meine Mitarbeiter kümmere. Ich putze, mähe den Rasen oder bringe den Müll weg. Jeder Tag ist anders. Alles ist ständig im Wandel, das macht mein Leben lebenswert. Wir haben auch kein festes Sortiment, sondern backen jede Woche was anderes. Darum freuen wir uns immer über individuelle Kundenanfragen – das macht den Arbeitsalltag spannender.
Was würden Sie am liebsten noch lernen?
Bröll: Als Konditor gibt es immer was zu lernen, man lernt nie aus.
Was gefällt Ihnen in der Backstube am besten?
Bröll: Das ändert sich ständig. Muss es auch, damit es nicht langweilig wird. Ich mag es, wenn nicht immer alles gleich ist und die Gäste immer wieder Neues entdecken können – beim Essen und im Lokal selbst. Meine Philosophie: Man kann alles ausprobieren.
Was würden Sie an der Welt verändern?
Bröll: Dass jeder Mensch jederzeit soviel Kuchen essen kann, wie er will. Das würde überall Freude und Liebe verbreiten.
Was ist Ihnen in der Backstube Wunderkind wichtig?
Bröll: Mir ist wichtig, dass sich jeder Mensch willkommen fühlt, egal welches Alter, welche Herkunft oder sexuelle Orientierung. Es kommen ganz unterschiedliche Leute her. Das gilt auch für die Mitarbeiter: Wir sind eine bunt durchgemischte Gruppe und das finde ich schön, weil wir viel voneinander lernen können.