Vorarlberg

Ökologischer Einkauf für Gemeinden

18.10.2023 • 23:00 Uhr
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Die Messe zog Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft an. Neue

Der Gemeindeverband zeigte am Mittwoch bei einer Messe, wie ökologische Beschaffung funktioniert und welche Vorteile sie für die Gemeinden bietet.

Der Vorarlberger Gemeindeverband präsentierte am Mittwoch mit der EcoVor erstmals eine Messe, die sich der ökologischen Beschaffung widmet. Denn auch an den Gemeinden gehen die Zeichen der Zeit nicht vorbei. Und so tummelten sich interessierte Vertreter aus Politik, Verwaltung und Freiwilligenorganisationen im Landesfeuerwehrzentrum in Feldkirch, um sich von Anbietern informieren und beraten zu lassen.

Moderne Straßenlaternen

Im Angebot war vieles von dem, das eine Gemeinde braucht: IT-Support für Wahlen etwa oder umweltfreundlicheres Streusalz. Auch Mülltonnen gab es zu bewundern oder LED-Straßenlaternen. Im Vergleich zu einer Quecksilberlampe könne man da bis zu 90 Prozent an Energie sparen, erklärt der Vertreter der Firma Elektron. Aber man verspreche den Kunden keine Ersparnisse, wo sie auch nicht absehbar seien.

Es gebe schließlich auch Gemeinden, bei denen die Umrüs­tung auf LED-Lampen einen Ausbau der Beleuchtung mit sich bringe. Dann lasse sich natürlich weniger sparen, da man ja mehr beleuchte. Die neuen Straßenlaternen sparen aber nicht nur Strom, sie bringen das Licht auch dorthin, wo es hin soll. Alte Glühsparlampen würden etwa im Winter deutlich an Leistung verlieren. Andere Modelle strahlen in alle Richtungen und sorgen für Lichtsmog. Mittlerweile würden die Laternen auch gedrosselt, erklärte der Experte. Auf Landesstraßen leuchten sie in der Regel vom späten Abend bis Mitternacht nur mit 70 Prozent, danach dann nur noch mit 50 Prozent.

Die Messe in Feldkirch.<span class="copyright"> Neue</span>
Die Messe in Feldkirch. Neue

Breites Angebot

Das Thema Ener­giewende spiegelte sich auch in der Präsentation von Elektrofahrzeugen wieder. Auch die Illwerke vkw waren mit ihren Zapfsäulen präsent. Leise Kritik regte sich bei einem Gemeindevertreter, der meinte, die Gemeinden müssten dem Stromerzeuger die Anschaffung der Säule bezahlen und dieser verdiene dann auch noch am Stromverkauf. Es gebe keine Region in Euro­pa, in der die öffentliche Hand so viele nachhaltige Projekte umsetze, freute sich eine Vertreterin.

Die Vielfalt der Waren und Dienstleistungen, die von 35 Ausstellern auf 3500 Quadratmetern bei der EcoVor präsentiert wurden, war groß. Ein Unternehmen bot Schulspinde an, ein anderes höhenverstellbare Schreibtische.

Mittlerweile würden 85 Prozent der neuen Arbeitsplätze in Vorarlberg mit solchen Möbeln ausgestattet, erklärte der Unternehmer. Gesundheitlich seien diese klar von Vorteil, man habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die in einer Firma am lautesten nach einem Sitz-Steh-Tisch verlangten, ihn dann am wenigsten nutzen würden, schmunzelte der Fachmann.

Faible fürs Ausschreiben

Chris­toph Nocker, der Leiter der nachhaltigen Beschaffung (Ökobeschaffungsservice, ÖBS) beim Gemeindeverband freute sich über das rege Interesse. Die ÖBS, über die die Gemeinden vom Auto bis zum Druckpapier ihre notwendigen Besorgungen abwickeln können, sei bundesweit eine Vorzeigeinstitution. Die Art und Weise, wie man Beschaffungen abwickle, sei mittlerweile auch in Oberösterreich übernommen worden.

Schweizer Gemeinden, die immer wieder Interesse gezeigt hätten, habe man aber enttäuschen müssen. Die ÖBS darf ihren Service nur in Vorarlberg anbieten. Hier wird er dafür gern genutzt, auch Landesunternehmen und das Land selbst gehören immer wieder zu den Kunden. Wichtig sei die Vergleichbarkeit bei den Preisen und dass auch Gemeindemitarbeiter das Sortiment kennen würden, erklärte Nocker. Die ÖBS prüft neue Produkte und übernimmt die Ausschreibung, was bei diesen Größenordnungen in der Regel europaweit erfolgen muss. Aktuell hat man Geräteakkus ins Sortiment genommen, die Nachfrage danach sei überraschend groß.