Arbeitslosigkeit steigt an

Die Arbeitslosigkeit ist in Vorarlberg überdurchschnittlich gestiegen, wie aktuelle Zahlen des AMS zeigen. Betroffen sind vor allem Niedrigqualifizierte und Ausländer.
Während die Arbeitslosenquote mit 6,3 Prozent in Vorarlberg nach wie vor unter dem Bundesschnitt liegt, war der Anstieg im Oktober 2023 im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr mit 8,7 Prozent höher als in allen anderen Bundesländern. In absoluten Zahlen gab es Ende Oktober in Vorarlberg 10.291 vorgemerkte Arbeitslose, 825 mehr als noch im Oktober 2022. Bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 50 Jahre) stieg die Arbeitslosigkeit sogar um 690 Personen und damit um 13 Prozent. Von den 825 zusätzlichen Arbeitslosen entfielen 195 auf Österreicher und 630 auf Ausländer, davon 306 auf Flüchtlinge mit Arbeitserlaubnis.
Qualifikation bleibt Problem
Ohne Schulungsteilnehmer lag die Arbeitslosenquote damit bei 5,7 Prozent. Zum Vergleichszeitpunkt 2022 waren es 5,3 Prozent gewesen.
Das weiterhin größte Problem ist die niedrige Qualifikation vieler Arbeitssuchender: 46,8 Prozent konnten lediglich einen Pflichtschulabschluss vorweisen. „Die richtige Qualifikation ist wichtiger denn je, das zeigen auch die aktuellen Zahlen“, erklärte Landesrat Marco Tittler (ÖVP) am Donnerstag. Die Arbeitslosigkeit stieg bei diesem Personenkreis auch um 12,4 Prozent. Aber auch bei den Akademikern stieg die Beschäftigungslosigkeit um 113 Personen und 23,6 Prozent.
Krise in der Baubranche
Insgesamt nahm die Arbeitslosigkeit vor allem bei den Hilfsberufen, im Fremdenverkehr, bei den Metallern und am Bau zu. Besonders im krisengeplagten Baugewerbe und bei Bürojobs ging gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen deutlich zurück. Gesucht werden derzeit vor allem Mitarbeiter in Gesundheitsberufen und Lehrer. Etwa ein Viertel der Arbeitslosen sucht allerdings nur eine Hilfstätigkeit, gefolgt von Jobs in der Gastronomie.
Dass Vorarlberg mit einer Arbeitslosigkeit von 5,7 Prozent nach wie vor unter dem Bundesschnitt liegt, ist vor allem der traditionell hohen Zahl an Beschäftigungslosen in Wien zu verdanken. Dort liegt die Quote bei 10,3 Prozent. Vorarlberg ist nach Kärnten und Wien dennoch das Bundesland mit der dritthöchsten Arbeitslosigkeit. Kärnten wiederum war das einzige Land, das eine sinkende Arbeitslosigkeit verzeichnen konnte.