Besinnung vor der Krippe

Der Satteinser und pensionierte Bezirkshauptmann von Bludenz Johannes Nöbl (68) hat eine Leidenschaft für Krippen.
Warum stellt der Satteinser Krippenverein beim Krippenweg genau 50 Krippen aus?
Johannes Nöbl: Die Zahl 50 hat keine besondere Bedeutung. Begonnen hat es während der Pandemiezeit. Da war das 30-jährige Jubiläum und wir haben 30 Krippen ausgestellt. Mittlerweile sind es mehr Exemplare und Fenster gworden. Die Wegführung im Dorf wurde erweitert. Dadurch sind heute an 35 Standorten 50 Krippen ausgestellt.
Wie ist der Verein auf diese Idee gekommen?
Nöbl: Der Hintergrund war, dass wir damals aufgrund der Coronapandemie keine Krippenkurse abhalten konnten und keine Krippenausstellung durchführen konnten. So ist der Gedanke gereift, dass wir hergehen und etwas machen, das die Leute anschauen können. Das heißt, Leute konnten einzeln durch das Dorf spazieren und trotzdem Krippen anschauen.
Überlebt die Idee die Coronapandemie?
Nöbl: Grundsätzlich ja. Da der Krippenweg viel Arbeit ist, haben wir jedoch beschlossen, dass wir ihn alle zwei Jahre beibehalten und in den anderen Jahren wieder Krippenausstellungen machen. Nächstes Jahr ist am dritten Adventsonntag die Ausstellung in der Volksschule. Dort werden die Krippen ausgestellt, die die Teilnehmer der Kurse gebaut haben.
Wie viele Krippen haben Sie schon gebaut?
Nöbl: Es ist für viele Krippenbauer fast schon eine Berufung, Sucht. Es hat jeder mehrere zu Hause. Ich selbst habe schon ungefähr 15 Krippen in den vergangenen 20 Jahren gebaut.
Was fasziniert dich am Krippenbauen?
Nöbl: Man kommt zur Ruhe. Es war ein Ausgleich während meiner Berufszeit. Man überlegt, plant, bereitet vor und dann kann man in Ruhe die ganzen Bauweisen durchführen. Für mich war es eine Entspannung, wo man zu sich findet.
Was bedeutet Weihnachten für Sie?
Nöbl: Der Krippenbau ist ein Auftrag, die Geburt Christi in die Häuser zu bringen und dort wach zu halten. In jedem Haushalt sollte eine Krippe sein, damit die Leute zu Weihnachten ein paar besinnliche Stunden vor der Krippe finden können. Man sieht viele Details in der Krippe und kann sich dann Gedanken über das Weihnachtswunder und die Geburt Christi machen. Es ist wichtig in unserer hektischen Zeit, dass man durch die Krippe zur Ruhe und Besinnung kommt.