Vorarlberg

Schüler drohte mit Amoklauf in der Schule

25.01.2024 • 12:18 Uhr

Diversion mit 25 gemeinnützigen Gratisarbeitsstunden als Strafe für unbescholtenen 16-Jährigen.

Der damals 15-jährige Schüler drohte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft Feldkirch im Herbst 2023 in seiner Dornbirner Mittelschule vor Mitschülern mit einem Amoklauf. Er kündigte demnach an, welche Schüler und Lehrer er erschießen werde.

Zuvor Schülerin verletzt

Unmittelbar zuvor verletzte der Schüler laut Strafantrag in der Schule eine Mitschülerin mit Faustschlägen auf den Oberarm leicht. Danach soll er angekündigt haben, andere Mitschüler zu schlagen. Daraufhin drohte der Jugendliche, so die Anklage, mit dem Amoklauf.

Der Beschuldigte wurde wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung angeklagt. In der Hauptverhandlung am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch gewährte Richter Martin Mitteregger dem mittlerweile 16 Jahre alten Angeklagten eine Diversion. Wenn der unbescholtene Schüler innerhalb der nächsten fünf Monate 25 gemeinnützige Arbeitsstunden ohne Entlohnung leistet, wird das Strafverfahren gegen ihn eingestellt werden. Damit würde dem Jugendlichen eine drohende Verurteilung und damit eine Vorstrafe erspart bleiben. Der Angeklagte und Staatsanwalt Manfred Bolter waren mit der diversionellen Erledigung einverstanden.

Letztlich doch gestanden

Der Angeklagte übernahm vor Gericht letztlich doch noch Verantwortung für sein Fehlverhalten. Deshalb kam er in den Genuss der mildesten Sanktionsform. Für den Fall einer Verurteilung hätte der unbescholtene Jugendliche mit einer Geldstrafe rechnen müssen.

Vor der Polizei hatte der Beschuldigte von seinem Recht Gebrauch gemacht, keine Angaben zu machen. Seine Verteidigerin sagte vor Gericht, ihr Mandant bekenne sich zur Körperverletzung schuldig. Zur gefährlichen Drohung aber beantragte sie einen Freispruch. Weil der Angeklagte zwar mit einem Amoklauf gedroht habe. Seine Drohung habe er aber im Zorn geäußert und nicht ernst gemeint. Inzwischen habe sich der Schüler bei seinen Mitschülern und einer Lehrerin auch mit Geschenken entschuldigt.