Vorarlberg

Feuer gelegt und Kokain verkauft

04.07.2024 • 12:34 Uhr
Feuer gelegt und Kokain verkauft
Im Landesgericht Feldkirch wird Familienvater verurteilt. Klaus Hartinger

Insgesamt 22 Monate Haft in zwei Prozessen für Albaner wegen Suchtgifthandels und versuchter Brandstiftung

Der 27-jährige Albaner legte nach den gerichtlichen Feststellungen am 1. August 2023 in einer kleinen Dachgeschosswohnung in einem Mehrparteienhaus in Frastanz an fünf Stellen Feuer. Demnach löschte die Feuerwehr mit schwerem Atemschutz in der stark verrauchten Wohnung den Glimmbrand bei einer Matratze in einem Holzbett. Die anderen vier Feuer waren bereits von selbst ausgegangen. Der Schaden belief sich auf rund 6000 Euro.

Wie es zum Urteil kam

Der Angeklagte versuchte nach Ansicht der Richter, ein großes Feuer zu entfachen. Wegen versuchter Brandstiftung wurde der Familienvater am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer Zusatzstrafe von sieben Monaten Haft verurteilt. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Alexander Wehinger ist nicht rechtskräftig. Denn der Angeklagte und Staatsanwältin Karin Krehn nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch.

Suchtgift auch im Spiel

Der Strafrahmen belief sich auf ein bis zehn Jahre Gefängnis. Allerdings hatte der Schöffensenat das Urteil des Landesgerichts vom 6. Februar zu berücksichtigen. Damals wurde über den Angeklagten rechtskräftig wegen Suchtgifthandels, Vorbereitung von Suchtgifthandel und unerlaubten Umgangs mit Suchtgiften eine Freiheitsstrafe von 15 Monaten verhängt.

Der Albaner verkaufte dem Urteil zufolge zwischen August 2023 und Jänner 2024 im Bezirk Feldkirch rund 70 Gram Kokain, bereitete weitere Kokainverkäufe vor und konsumierte Kokain.

Wäre im Februar auch schon über die versuchte Brandstiftung entschieden worden, hätte die damals die Strafe 22 Monate betragen, meinte am Donnerstag der Schöffensenat.

Mildernd gewertet wurde bei der versuchten Brandstiftung auch der Umstand, dass der Angeklagte wegen des Konsums von Kokain und Alkohol eingeschränkt zurechnungsfähig war. Erst als die Polizei bei ihm klingelte, verließ der 27-Jährige die verrauchte Wohnung und brach zusammen.