Vorarlberg

Feuer im Gefängnis: Haftstrafe verlängert

12.03.2025 • 15:32 Uhr
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Der Strafhäftling zündete aus Langeweile Toilettenpapier an. Symbolbild/Shutterstock

Häftling legte in Justizanstalt Feuer, sorgte dort für Überflutung und bedrohte mehrere Justizwachebeamte.

Wegen versuchter schwerer Sachbeschädigung und gefährlicher Drohung wurde der mit acht Vorstrafen belastete Angeklagte am Mittwoch in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Verena Wackerle ist nicht rechtskräftig. Denn der Angeklagte und der Staatsanwalt nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch.

Vandalismus und Bedrohung

Nach den gerichtlichen Feststellungen steckte der Strafhäftling aus Langeweile am 12. August 2024 in seiner Zelle in der Justizanstalt Feldkirch Toilettenpapier in ein metallenes Lüftungsrohr und zündete das Papier an. Wegen der Rauchentwicklung mussten mehrere Hafträume evakuiert werden. Das Feuer konnte schon mit wenig Wasser rasch gelöscht werden. Niemand wurde verletzt, es entstand kein Sachschaden.

Am Tag danach verstopfte der Insasse dem Urteil zufolge in einer anderen Gefängniszelle die Toilette. Dadurch wurden der Haftraum und der Gang mit Wasser überflutet. Das Wasser musste abgesaugt werden. Es entstand kein Sachschaden.

Nach dem Vorfall drohte der Häftling nach Ansicht der Richter ihn abführenden Justizwachebeamten damit, sie umzubringen.

Urteilsverkündung

Der Schöffensenat nahm weder die angeklagte versuchte Brandstiftung noch den angeklagten versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt an. Für den Fall eines Schuldspruchs im Sinne der Anklage hätte der erhöhte Strafrahmen für den Rückfalltäter bis zu 15 Jahre Gefängnis betragen, bei den verurteilten Delikten aber nur bis zu zweieinhalb Jahre.

Weil letztlich keine gesetzliche Anlasstat mehr vorlag, konnte der als gefährlich eingestufte, an psychischen Störungen leidende, aber zurechnungsfähige Angeklagte nicht mehr bedingt in die Psychiatrie eingewiesen werden. Geplant gewesen war eine ambulante Behandlung.

Der 27-Jährige verbüßt derzeit eine Haftstrafe von 14 Monaten wegen Bombendrohungen gegen den Feldkirch Bahnhof.