Hier kann man Schimpfwörter im Dialekt ausmalen

Radiomoderatorin Sandra Tasek hat drei Ausmalbücher, für ein bisschen mehr Freude im Alltag, auf den Markt gebracht.
Der Name Sandra Tasek wird vermutlich den meisten ein Begriff sein. Bei Antenne Vorarlberg arbeitete die 43-Jährige als Moderatorin jahrelang in der Frühstücksradio-Show und baute sich dort einen Namen auf. Mittlerweile hat sie mit dem „80er 90er Megamix“ ihren eigenen DAW-Digitalradiosender übernommen. Seit Juni 2024 moderiert sie dort nun die Morningshow.
Doch auch abseits ihrer Leidenschaft für das Moderieren ist Tasek eine kreative Person. „Ich habe schon früh angefangen, mich mit Videoschnitt und Bildbearbeitung zu beschäftigen. Ich mag es, am Computer zu sitzen und einfach etwas zu werkeln“, erzählt Tasek.

Irgendwann stieß die 43-Jährige auf eine Werbung im Internet, die darauf aufmerksam machte, dass man ganz einfach, von zu Hause aus, seine eigenen Bücher gestalten könne. Rund um die Weihnachtszeit gab sie sich dann einen Ruck und sah sich das Programm genauer an. Sie findet schnell Gefallen daran, ihre eigenen Bücher zu designen. „Ich habe eine Nische gesucht, die es so auf Amazon noch gar nicht gibt. Dann kam mir, natürlich auch durch meinen Job, die Idee: Es gibt so viele Menschen, die die 80er und 90er noch immer total toll finden“, erzählt Tasek.
Für Fans der Nostalgie
So entstand ihr erstes Buch: Ein Ausmalbuch zum Thema der 80er Jahre. Das Buch besteht aus typischen Objekten der „Eighties“, die, wie der Name schon sagt, ausgemalt werden können. Zusätzlich finden sich zu jedem Objekt auch noch Erklärungen. Das brachte einen großen Aufwand an Recherchearbeit mit sich, wie Tasek erklärt, als sie die Ausmalseite zur Sofortbildkamera aufschlägt. „Es gibt den Fun-Fact, dass es früher üblich war, wenn man jemanden besucht hat, ein Polaroid-Bild von sich selbst als Dankeschön, als Geschenk, herzugeben. Man überreichte ein sehr persönliches Stück von sich selbst, es hatte eine große Bedeutung. All diese Fakten habe ich über lange Zeit recherchiert, das war ziemlich aufwendig.“ Da sie ihre Grafiken lediglich mit Hilfe technischer Programme umsetzte, musste sie auch auf Lizenzrechte und Datenschutz achten. „Das ist auch der Grund, warum in den Malbüchern keine originalen Gameboys und Tamagotchis abgebildet sind“, erklärt die 43-Jährige im Gespräch mit der NEUE.

Nach dem ersten Ausmalbuch folgte das Zweite, dieses Mal mit Objekten zu den 90er Jahren. „Für ein weiteres persönliches Retro-Flashback. Es ist ein Trip in die Vergangenheit, zum Entspannen, zum Abschalten und um einfach einmal zu schmunzeln“, so die Moderatorin.
Dialektschimpfwörter
Doch ihr eigentliches Herzensprojekt ist das dritte Ausmalbuch. „Darauf bin ich ganz besonders stolz.“ Es ist ein Buch zu Schimpfwörtern im Vorarlberger Dialekt, ebenfalls aufgebaut wie seine beiden Vorgänger, mit Erklärungen und Beispielen zum jeweiligen Wort.
„Das Anti-Stress-Malbuch für alle Zipfelklatscher“ wurde inspiriert von einem Malbuch ihrer Tochter, einem Anti-Stress-Malbuch für Teenager. „Ich dachte mir, es gibt so viele tolle Schimpfwörter auf Vorarlbergerisch, die wir alle tagtäglich verwenden“, lacht Tasek. Also fing sie an, sich nach und nach alle aufzuschreiben und kam auf eine Sammlung von nicht weniger als 50 Wörter. „Meine Tochter fand den Namen des Buches anfänglich total blöd. Mittlerweile ist sie aber ziemlich stolz auf mich.“ Das Buch soll Abwechslung in den Alltag bringen, als Geschenk dienen und für etwas Leichtigkeit im Leben sorgen.

Schwierige Recherche
Doch auch für Menschen, die nicht aus Vorarlberg kommen, soll das Buch zur Verfügung stehen. „Da es zu jedem Begriff eine Erklärung und ein Anwendungsbeispiel gibt, kann man daraus vielleicht sogar etwas lernen“, schmunzelt sie. Für dieses Buch gestaltete sich die Recherche etwas schwieriger, da Tasek vieles lediglich aus dem Gedächtnis aufschreiben konnte und keinerlei Verifizierung dazu fand.
zwei beispiele:
„Soach-Täscha“: Klingt erstmal irgendwie süß, oder? Heißt aber wortwörtlich übersetzt „Pipitasche“ und ist die charmante Vorarlberger Art zu sagen: Du Jammerlappen!
„Reg mi ned uf zefix“: Wenn jemand so richtig auf 180 ist, kommt dieser Spruch schneller, als du „sorry“ sagen kannst: „Reg mi ned uf, zefix!“ Übersetzt heißt das so viel wie „Mach mich nicht wahnsinnig!“
„Das Anti-Stress-Malbuch für alle Zipfelklatscher“ ist zwischenzeitlich indes zum Verkaufshit geworden. „Das Buch ist in der Verkaufskategorie schwarzer Humor auf Rang drei gelistet“, freut sich Tasek. Erhältlich sind die drei Ausmalbücher indes ausschließlich auf Amazon. Für die Zukunft sind bereits weitere Werke in Planung, zu viel verraten möchte die 43-Jährige aber noch nicht. „Es wird um das Thema Mobbing auf dem Schulhof gehen, ein Ratgeber für Eltern und Jugendliche. Das wird allerdings ein ernsteres Thema, überhaupt nicht mehr in Richtung Ausmalbuch.“ Dieses Buch soll in zwei Auflagen, einmal für Mädchen und einmal für Jungen, erscheinen.