Ehefrau mit Messer, Schlägen und Tritten beraubt: Lange Haftstrafe

Rumäne mit vielen Vorstrafen raubte seiner Gattin laut Urteil mit vorgehaltenem Messer fünfstellige Summe.
Wegen versuchten schweren Raubes und schweren Raubes wurde der mit 14 einschlägigen rumänischen Vorstrafen belastete Angeklagte am Mittwoch in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer Zusatzstrafe von elf Jahren Gefängnis verurteilt. Als Teilschadenersatz hat er seiner ehemaligen Gattin 4000 Euro zu bezahlen.
Urteil nicht rechtskräftig
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Peter Novak ist nicht rechtskräftig. Verteidiger German Bertsch meldete Nichtigkeitsbeschwerde, Strafberufung und Beschwerde gegen die Verpflichtung zur Schadenersatzzahlung an. Staatsanwalt Heinz Rusch nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch.
Der 42-jährige Rückfalltäter hat bereits zwei einschlägige Haftstrafen verbüßt. Deshalb erhöhte sich der Strafrahmen auf 1 bis 20 Jahre Haft.
29.000 Euro geraubt
Nach den gerichtlichen Feststellungen versuchte der Rumäne am 24. November 2020 im Bezirk Dornbirn seine rumänische Noch-Ehefrau mit vorgehaltenem Messer, Schlägen und Tritten, die zu leichten Verletzungen führten, zu berauben. Demnach raubte er ihr am 2. Dezember 2020 mit vorgehaltenem Messer 29.000 Euro.
Bei der Strafbemessung musste Rücksicht auf ein belgisches Urteil genommen werden. 2022 wurde über den Rumänen in Belgien eine vierjährige Freiheitsstrafe wegen Zwangsprostitution verhängt, die er inzwischen verbüßt hat.
Vor den angeklagten Vorfällen in Vorarlberg saß der Rumäne in Rumänien 13 Jahre lang im Gefängnis.
Angst vor Hintermännern
Der Schöffensenat hielt die belastenden Angaben der mittlerweile vom Angeklagten geschiedenen Frau für glaubwürdig. Aus Angst vor Hintermännern habe die Zeugin vor der Polizei zunächst nicht erwähnt, dass ihr der Angeklagte auch wohl illegal erwirtschaftete 25.000 Euro geraubt habe, sagte Richter Novak. Die Frau betreibt angeblich ein Tabledancelokal.
Der Angeklagte sagte, er habe seine Frau beim ersten Vorfall verletzt und ihr beim zweiten Vorfall 29.000 Euro gestohlen.