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Versuchte Erpressung mit Tinder-Sexvideos

29.04.2024 • 14:34 Uhr
Versuchte Erpressung mit Tinder-Sexvideos

Diversion mit Geldbuße für unbescholtenen 25-Jährigen, der von jungem Deutschen 300 Euro forderte.

Der 25-Jährige aus dem Bezirk Feldkirch gab sich auf der Datingplattform Tinder mit einem falschen Profil als Frau aus und ließ sich von einem jungen Mann aus Deutschland unter anderem Selbstbefriedigungsvideos zuschicken. Danach forderte der 25-Jährige 300 Euro. Sonst werde er die Sexvideos auf Instagram veröffentlichen. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch erhob Anklage wegen versuchter Erpressung, mit einer Strafdrohung von bis zu drei Jahren Gefängnis.

Diversion gewährt

Richter Marco Mazzia gewährte dem von Karl-Heinz Plankel verteidigten Angeklagten am Montag in der Hauptverhandlung am Landesgericht Feldkirch eine Diversion. Wenn der Handwerker mit dem Netto-Monatseinkommen von 2200 Euro dem Gericht als Geldbuße inklusive Verfahrenskosten 3150 Euro bezahlt, soll das Strafverfahren eingestellt werden, ohne Eintrag ins Strafregister.

Der Angeklagte war mit der diversionellen Erledigung einverstanden. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft sprach sich aber dagegen aus. Weil keine geringe Schuld vorliege. Die Staatsanwaltschaft kann die Diversion mit einer Beschwerde beim Oberlandesgericht Innsbruck bekämpfen.

Richter Mazzia sagte, es liege keine schwere Schuld vor. Zumal die Tat beim Versuch geblieben sei. Zudem habe der unbescholtene Angeklagte Verantwortung für sein Fehlverhalten übernommen. Allerdings wies der Feldkircher Strafrichter auf ein in Deutschland anhängiges Strafverfahren gegen den 25-Jährigen hin. Dabei wird ihm eine ähnliche Tat mit einer versuchten Erpressung von 100 Euro vorgeworfen.

Der Angeklagte sagte, er sei sexuell an Männern interessiert. Es sei aber für ihn nicht leicht, sich öffentlich dazu zu bekennen. Der in Vorarlberg lebende Deutsche gab auch zu Protokoll, er habe mit dem angeklagten Erpressungsversuch dem Opfer eine Lektion erteilen wollen. Denn man solle fremden Menschen keine anzüglichen Bilder schicken. Seff Dünser