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Kleines Mädchen, große Welt

12.05.2024 • 06:00 Uhr
Leonie Willinger bereist mit ihrer kleinen Tochter Noelia die ganze Welt
Auf der Weltkarte zuhause können die beiden schonmal die nächsten Trips planen. Klaus Hartinger

Besonderes Duo zum Muttertag: Leonie (28) und Tochter Noelia (5) bereisen zu zweit die Welt. Von Europa über die USA und Asien – diese beiden sind gerne unterwegs.

“Mama, wann können wir wieder nach Nepal?“, fragt Noelia mit leuchtenden Augen. Die Fünfjährige hat gehört, wie wir uns über die Reise unterhalten haben – ein gutes Stichwort für sie. „Diese Frage höre ich mindestens ein Mal die Woche“, sagt Leonie (28), Noelias Mutter, lachend.

Im letzten Jänner war das Duo einen Monat in Nepal – nicht ihre einzige Reise. Einen mehrwöchigen USA-Aufenthalt inklusive Roadtrip von Nevada nach Kalifornien gab es auch schon, ebenso einen City-Trip nach London und diverse kürzere Reisen. Hauptsache, rund um den Globus!

Auf der ganzen Welt unterwegs war Leonie immer schon. „Reisen ist einfach wichtig für mich, ich muss immer mal ein bisschen weg“, sagt die Restaurantleiterin. Als ihre Tochter zur Welt kam, dachte sie keine Sekunde daran, ihr Hobby aufzugeben: „Es war von Anfang an klar, dass Noelia einfach mitkommt. Tatsächlich wollte ich schon Ende 2019, ein paar Monate nach ihrer Geburt, mit ihr nach Nepal fliegen, aber da kam uns dann auch schon Corona in die Quere.“

Stattdessen ging es ein paar Mal, sofern es die Covid-Bestimmungen zuließen, auf kleinere Trips, unter anderem nach Italien.

Muttertag Reise
In Nepal fühlen sich Leonie und Noelia pudelwohl. Leonie Willinger

Anfang 2023 dann das erste richtig große Abenteuer: ab nach Nepal. Dort war Leonie bereits einige Male, freute sich umso mehr, Noelia das Land zu zeigen. „Es war absolut unkompliziert, vom Flug bis zum Aufenthalt hat alles gepasst und wir haben viel erlebt. Ein paar Tage hier, ein paar Tage da, einfach quer durch die Region.“ Geplant habe sie dabei nicht mehr als sonst: „Das Einzige, worauf ich geachtet habe, waren ordentliche Hotelzimmer mit Heizung. Das wäre mir aber auch ohne Kind wichtig gewesen. Ansonsten haben wir gemacht, worauf wir gerade Lust hatten.“ Wandern, Kanufahren, Freunde besuchen, alles war dabei.

Muttertag Reise
Der Name ist Programm: Entspannt reisen mit “Buddha Air”. Leonie Willinger

Freundliche Menschen

Angst habe sie zu keiner Zeit gehabt, meint Leonie – kritische Situationen habe es überhaupt nicht gegeben, auf keiner Reise. Und gerade in Nepal seien die Menschen einfach unheimlich freundlich: „Es sind wirklich alle wahnsinnig lieb. Wenn wir in Restaurants waren, hat sich das Personal auch immer um Noelia gekümmert, während ich gegessen habe. Nur sind sie europäische Kinder nicht gewohnt, die auch einmal Nein sagen, etwa zu einem Foto. Das kennt man dort nicht“, berichtet die Hohenemserin mit einem Augenzwinkern.

Entspannt war es auch in den USA, wo die zwei eigentlich zur Hochzeit von Leonies Bruder in Las Vegas waren. Damit aber nicht genug – für Leonie und Noelia gab es im schicken Cabrio noch einen Roadtrip an die kalifornische Küste, nach Los Angeles.

Muttertag Reise
In den USA gab’s neben einem Trip an die kalifornische Küste auch eine Fahrt mit der Limo in Las Vegas. Leonie Willinger

Am liebsten zu zweit

Generell ist Leonie am liebsten nur mit ihrer Tochter unterwegs: „Ich mache gern, was ich will und wann ich es will. Es ist auf Reisen oft kompliziert, sich mit jemandem abzustimmen. So muss ich nur auf Noelia und mich schauen, und wir beide stimmen uns schon ab“, meint sie.

Verzichten müsse sie auch mit Kind auf nichts: „Wir unternehmen jeweils, worauf wir Lust haben, mal machen wir eher das, was sie mag, dann das, was mich gerade mehr freut. Und dass du mit Kind am Abend früher im Hotel bist, ist klar – ich reise aber auch, um Land und Leute kennenzulernen, und nicht, um Party zu machen.“ Klar, in Großstädten wie London ist es etwas stressiger – laut, voll, dicht gedrängt. „Da gehen wir natürlich früh heim, nach einem ganzen Tag Großstadttrubel ist die Kleine müde – aber ich ja auch.“

Leonie Willinger bereist mit ihrer kleinen Tochter Noelia die ganze Welt
“Ich packe meinen Koffer und nehme mit….”: Mama, die Fotobücher der letzten Reisen und viel gute Laune! Klaus Hartinger

Ansonsten sei bisher aber alles stressfrei gewesen, auch in Sachen Logistik. In Städten hat Leonie den Buggy für Noelia dabei, in der Natur und während des Nepal-Trips packte sie die Fünfjährige in einer Kraxe auf ihren Rücken. Fliegen sei sowieso unproblematisch: „Sobald das Flugpersonal sah, dass ich ein kleines Kind dabei hatte, durfte ich eigentlich immer als Erste einsteigen.“ Das Klischee vom im Flugzeug laut schreienden und herumhopsenden Kind erfüllt Noelia sowieso nicht: „Von ihr kriegst du im Flieger gar nichts mit, sie sitzt auf ihrem Platz und ist ruhig. Da hatten wir wirklich nie Probleme.“

Generell könne man Noelia überallhin gut mitnehmen, worüber Leonie froh ist: „Solche Reisen kannst du ja nicht mit jedem Kind machen. Es muss ja auch selbst Lust darauf haben und es muss ein gewisses Vertrauen da sein. Ich hatte ihr ursprünglich so einen GPS-Anhänger gekauft, den wollte sie aber nicht anziehen. Aber sie ist mir ohnehin nie von der Seite gewichen und sie jammert auch nicht.“

Leonie Willinger bereist mit ihrer kleinen Tochter Noelia die ganze Welt
Zum Muttertag gibt’s Blumen und ein Bussi für die Mama.

Weiter unterwegs

Wie es weitergeht, wenn Noelia in die Schule kommt, weiß ihre Mama noch nicht, jedoch: „Ich kann mir schon vorstellen, mal Home­schooling zu machen oder vielleicht nach den Ferien noch eine Woche dranzuhängen – das sehen wir dann. Weiter unterwegs sein werden wir auf jeden Fall.“ Es mache ja nicht nur der Großen, sondern auch der Kleinen Spaß: „Sie will auch immer raus, und man merkt auch, dass sie schon einen weiten Horizont hat und sehr selbstständig ist“, freut sich Leonie.

Die nächsten Reiseziele hat das unternehmungslustige Duo jedenfalls schon auf dem Radar. Afrika, Singapur und ein weiterer Nepal-Trip stehen auf dem Plan, die Reihenfolge ist noch ungewiss. Fix ist: „Wir sind bald wieder unterwegs!“