Himmelsphänomene 2025: Das erwartet uns im kommenden Jahr

2025 wird für Sternliebhaber super. Von vier Finsternissen sind drei teilweise zu bewundern. Begegnungen zwischen Mond und Planeten sind einzigartig. Bleiben noch Überraschungen wie Kometen, Meteore und Polarlichter.
Von Robert Seeberger
neue-redaktion@neue.at
Wie zu jedem Jahresanfang lehrt uns die Sonnennähe etwas die Himmelsmechanik. Mitten im Winter, am 4. Jänner hat die Erde mit einer Entfernung von 147 Millionen Kilometern den kleinsten Abstand zur Sonne erreicht. Die Erde beschreibt wie alle Planeten keine exakte Kreisbahn sondern ist etwas „ausgebuchtet“. Als erster Reflex würde man erwarten, dass es bei kleinerer Entfernung zur Sonne heiß ist. Die etwas über drei Prozent Differenz im Abstand sind unbedeutend im Vergleich zur Neigung der Erdachse, die bewirkt, dass die Sonne zu Mittag unterschiedlich hoch am Himmel steht. Hohe Sonnenstände bewirken Sommertemperaturen abwechselnd auf der Nord- und Südhalbkugel.
Finsternisse
Highlights für Himmelsbeobachter sind Sonnen- und Mondfinsternisse. Jeder, der einmal eine totale Sonnenfinsternis erlebt hat, wird die unbeschreibliche Stimmung und vielen Eindrücke nie mehr vergessen. Auch totale Mondfinsternisse beeindrucken. Die Planeten bewegen sich ziemlich genau in einer Ebene, Ekliptik genannt, um die Sonne. Das lässt sich mit der Entstehung des Planetensystems erklären. Die Mondbahn ist aber um fünf Grad gegenüber der Ekliptik geneigt. Eine Mondfinsterns entsteht, wenn der Schatten der Erde auf den Mond fällt. Bei einer Sonnenfinsternis ist das kosmische Schattenspiel umgekehrt. Der Neumond schiebt sich vor die Sonne und verdunkelt diese. Wegen der Neigung der Mondbahn passt die Geometrie nur selten, dann, wenn der Mond in den sogenannten Drachenpunkten stehen. Einst dachte man, dass bei einer Sonnenfinsternis ein Drache die Sonne verschluckt und einige Minuten später wieder ausspuckt. Bleibt nur noch die Frage, warum der Mond die gesamte Sonnenfläche verdecken kann. Ein Zufall hat dafür gesorgt, dass die Sonne 400 Mal weiter entfernt ist, aber auch 400 Mal größer als der Mond ist. So nehmen beide Himmelskörper ein halbes Grad am Himmel ein und sorgen für die schönen Finsternisse.

Heuer gibt es weltweit zwei partielle Sonnenfinsternisse und zwei totale Mondfinsternisse. In den frühen Morgenstunden des 14. März bedeckt der Erdschatten zur Gänze den Mond. Der Eintritt des Mondes in den Erdschatten beginnt um 6.9 Uhr, die Totalität beginnt um 7.26 Uhr. Um 6.41 Uhr geht der Mond über Vorarlberg unter. D.h. wir können eine halbe Stunde lang beobachten, wie der Erdschatten immer weiter auf den Mond fällt, während dieser untergeht.
Zwei Wochen später ist der Mond noch immer dem Drachenpunkt nahe und daher ereignet sich eine Sonnenfinsternis. Kurz nach 12 Uhr werden immerhin 12 Prozent der Sonnenoberfläche vom Neumond bedeckt sein.
Am 7. September geht der Mond um 19.45 Uhr fast zur Gänze verfinstert auf. Bis kurz vor 21 Uhr dauert die Totalität an und kurz vor 22 Uhr endet das Schauspiel. Könnte man sich den Verlauf wünschen, würde man es genau so machen. Die zweite partielle Sonnenfinsternis des Jahres 2025 wird nur von der Südhalbkugel aus zu sehen sein.

Unerwartetes
Planetenbeobachtungen sind immer interessant, wenn der Planet nahe ist. Beim Mars ist das bereits im Jänner der Fall. Immer wieder stehen der Mond und die Planeten vor besonderen Hintergrundobjekten wie dem Goldenen Tor der Ekliptik. Bereits am 4. Jänner wird Saturn gegen 18.30 Uhr vom Mond bedeckt, am 19. September verschwindet die Venus hinter der Mondsichel. Meteore, also Sternschnuppen, kann man das ganze Jahr über sehen, besonders gut Mitte August und Mitte Dezember. Dabei kann es immer wieder zu Überraschungen kommen. Nicht vorhersehbar ist, ob unverhofft ein neuer Komet am Himmel erscheint. Die bislang bekannten sind 2025 nicht besonders hell. Wie wir vom letzten Jahr wissen, können auch Polarlichter unverhofft den Nachthimmel verzaubern.