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Arbeitsmarkt: Keine Entspannung zum Jahresende

02.01.2025 • 13:50 Uhr
Arbeitsmarkt: Keine Entspannung zum Jahresende
Das AMS setzt auf Ausbildung und Qualifikation. Hartinger

Arbeitslosenzahl ist im Dezember auf 10.866 Personen gestiegen. AMS setzt auf Ausbildung und Qualifizierung.

Zum Jahresende 2024 zeigen sich keine Anzeichen für eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt in Vorarlberg. Die Arbeitslosenzahl ist im Dezember auf 10.866 Personen angestiegen – ein Zuwachs von 702 Personen oder 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter führt diesen Anstieg auf die anhaltende Konjunkturschwäche zurück, die insbesondere Industriebetriebe und den Bausektor betrifft. „Wie erwartet steigen die Arbeitslosenzahlen infolge der hartnäckigen Konjunkturschwäche weiter an“, erklärt Bereuter. Vorarlberg weist mit einem Anteil von 25,5 Prozent der Beschäftigten im Industriebereich (Herstellung von Waren) einen der höchsten Werte im Bundesländervergleich auf, gemeinsam mit Oberösterreich.

Arbeitsmarkt: Keine Entspannung zum Jahresende
AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Stiplovsek

Besonders betroffen sind Menschen ohne Ausbildungsabschluss: 48,8 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen können als höchste abgeschlossene Ausbildung maximal einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Gleichzeitig bleibt die Diskrepanz zwischen Anforderungen und Qualifikationen groß. „Bei 62,5 Prozent der gemeldeten offenen Stellen wird eine Lehrausbildung oder höhere Qualifikation verlangt“, so Bereuter.

Vorarlberg liegt unter dem Schnitt

Die Situation im Baugewerbe verdeutlicht die saisonale Natur dieser Branche: Von 711 vorgemerkten Arbeitslosen in diesem Bereich haben 44,7 Prozent bereits eine Einstellzusage für die kommenden Wochen. Trotz dieser saisonalen Schwankungen liegt die Arbeitslosenquote in Vorarlberg mit 5,9 Prozent weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,3 Prozent. Nur Tirol (4,3 Prozent) und Salzburg (4,6 Prozent) weisen niedrigere Quoten auf.

Ausbildung und Qualifikation

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wird durch verstärkte Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen begegnet. Die Zahl der Personen in Ausbildung oder Qualifizierung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 2449. „Wir setzen auf Ausbildung und Qualifizierung, um die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne Ausbildungsabschluss zu senken. Durch den Ausbau unserer Angebote für Fachkräfteausbildungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Besetzung der offenen Stellen“, betont Bereuter.

Die Anzahl der Lehrstellensuchenden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 61 oder 23,6 Prozent auf insgesamt 320 Personen. Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene sofort verfügbare Lehrstelle entfielen statistisch 1,2 Lehrstellensuchende.