Die artenreiche Welt der Lauchgewächse

Mit über 900 verschiedenen Arten haben die Lauchgewächse für jeden Garten etwas zu bieten. Die robusten Zwiebelpflanzen wachsen im Gemüsebeet, im Stein- oder Staudengarten und sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at
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Im Mai ziehen die violetten Kugeln des Zierlauchs alle Blicke auf sich. Abgesehen von ihren essbaren Verwandten sind sie die wohl bekanntesten Vertreter der über 900 Alliumarten, die eine große Vielfalt zu bieten hat. Je nach Art blühen die Zwiebelpflanzen von April bis Oktober, die Hauptblütezeit ist zwischen Mai und Juni. Alliumarten sind sehr vielseitig: viele von ihnen sind essbar und attraktiv und ihre Blüten ein wahrer Insektenmagnet. Sie passen wunderbar ins Gemüsebeet, in Staudenbeete und Steingärten.

Die Unterfamilie der Zwiebel- oder Lauchgewächse (Allioideae) gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Zu ihnen zählen neben Schnittlauch, Knoblauch, Speisezwiebeln und Lauch zahlreiche Zierarten. Lauchgewächse sind fast weltweit verbreitet, die meisten Arten kommen jedoch auf der Nordhalbkugel vor. Viele der angebotenen Zierpflanzen stammen ursprünglich aus den Steppen und Gebirgen Zentralasiens. Zierlauche erreichen je nach Art eine Höhe von zwölf bis 150 Zentimetern. Viele von ihnen blühen in Lila- und Violetttönen, es gibt aber auch weiß, gelb, rosa, rot und blau blühende Arten. Die bekanntesten Sorten in heimischen Gärten sind der Iranlauch und der Sternkugellauch. Der Bärlauch ist eine der wenigen bei uns heimischen Laucharten und ist hauptsächlich in Laubwäldern anzutreffen.

In der Beetgestaltung wirkt Zierlauch sehr schön zwischen Stauden und Ziergräsern. Die Blütenköpfe des 80 bis 100 Zentimeter hohen Iranlauchs scheinen regelrecht über der Pflanzung zu schweben. Gute Partner sind Staudenpfingstrosen, Storchschnabel, und Katzenminze. Die nach der Blüte unschönen, welken Blätter des Zierlauchs werden von den benachbarten Stauden verdeckt. Auch als Rosenbegleiter lassen sie sich gut einsetzten. Kleinere Arten wie der Goldlauch oder der Blauzungenlauch passen mit Höhen von 15 bis 30 Zentimetern gut in den Steingarten. Bärlauch eignet sich für naturnahe, großflächige Pflanzungen in schattigen Bereichen.

Der genügsame Schnittlauch kann als Beeteinfassung und zum Begrünen von Dächern verwendet werden. Die meisten Alliumarten bevorzugen einen sonnigen und trockenen Standort. Sie gedeihen auf fast allen Böden, nur Staunässe vertragen sie nicht, denn hier verfaulen die Zwiebeln. Wer einen zu lehmigen Boden im Garten hat, kann etwas Sand an der Pflanzstelle einarbeiten. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst von September bis Oktober. Allium benötigen kaum Pflege, die meisten Arten kommen mit Trockenheit sehr gut zurecht. Eine Gabe Kompost im Frühjahr tut ihnen gut, danach kann auf Dünger weitgehend verzichtet werden. Abgesehen von Blattläusen sind sie für die meisten Schädlinge uninteressant und robust gegenüber Krankheiten.
Wissenswertes
Name: Zwiebel- oder Lauchgewächse (Allioideae)
Gattung: Lauch
Familie: Amaryllisgewächse
Verwendung: Für Staudenbeete, Steingärten, als Bodendecker. Als Gemüse und Würzpflanze. Standort: Meist sonnig und trocken, manche Arten schattig bis halbschattig.