Die Traubenkirsche: Eine Duftwolke im Garten

Die Traubenkirsche gehört zu den heimischen Wildsträuchern. Das feuchtigkeitsliebende Gehölz wird für Hecken und als Solitär genutzt und besticht mit himmlischer Blütenfülle.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
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Von April bis Mai entwickelt sich die Traubenkirsche zu einem wahren Blütenmeer. Wie Trauben sitzen die zarten weißen Blüten und später die Früchte an den Blütenstielen, was ihr auch den Namen Traubenkirsche einbrachte. Sie duften stark nach einer Mischung aus Honig und Bittermandeln. Aus den weißen Blüten entwickeln sich Steinfrüchte, die anfangs rot und später schwarzglänzend sind. Ihre Kerne enthalten geringe Mengen an Blausäure und sollten vor dem Verzehr entfernt werden. Die Früchte können zu Gelee, Saft oder Likör verarbeitet werden. Für viele Vogelarten sind die Steinfrüchte, die ein wenig an Kirschen erinnern, eine wichtige Herbst- und Winternahrung. Ihre Blüten ziehen Schwebefliegen, Falter und Wildbienen an. Die Blätter der Traubenkirsche sind Nahrung für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten. Wegen ihrer Vielzahl an Früchten und den zahlreichen Raupen, die auf dem Speiseplan der Vögel stehen, gilt sie als wichtiges Vogelschutzgehölz. Aufgrund ihres dichten Wurzelwerks eignet sie sich gut zur Befestigung von Hängen und Böschungen.

Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Auch als Sumpfkirsche, Ahlkirsche oder Elsenkirsche ist sie bekannt. Das heimische Wildgehölz mag sonnig- bis halbschattige Bereiche und gedeiht besonders gut auf frischen bis feuchten, lehmigen und nährstoffreichen Böden. Sie ist in gemäßigten bis kühlen Zonen Eurasiens verbreitet. Vormehlich finden wir sie in Auwäldern, am Waldrand und an Uferböschungen.
Vielseitig einsetzbar
Vielseitig. Im Garten ist die Traubenkirsche vielseitig einsetzbar. Aufgrund ihres schnellen Wuchses und des dichten Laubs wird sie gerne als Sichtschutz- oder Heckenpflanze verwendet. Sie verträgt einen Rückschnitt problemlos und treibt danach wieder stark aus. Lässt man sie wachsen, entwickelt sich die Traubenkirsche zu einem zehn bis 15 Meter hohen Baum oder einem mehrstämmigen Strauch und eignet sich gut als Solitärgehölz. Im Frühling schmückt sie den Garten mit ihren malerischen Blüten, im Herbst entwickelt sie eine attraktive rötlich-gelbe Herbstfärbung. Das Wildgehölz ist sehr frostbeständig und benötigt kaum Pflege. Eine Gabe Kompost oder Langzeitdünger kann im Frühjahr ausgebracht werden. Da sie Feuchtigkeit liebt, sollte sie besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung an heißen Tagen ausgiebig gegossen werden. Die Traubenkirsche kann von Rostpilzen, Pfirsichblattläusen und Gespinstmotten befallen werden. Am auffälligsten ist der Befall mit Gespinstmotten. Ihre Larven fressen die Zweige kahl und verpuppen sich dort. Das robuste Gehölz übersteht auch diesen Befall und treibt nach ein paar Wochen wieder neu aus.

Zum Verwechseln ähnlich: Amerikanische Traubenkirsche
Anders als die Frühblühende oder Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) ist die Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina) nicht bei uns heimisch. Die Spätblühende Traubenkirsche, wie sie auch genannt wird, stammt aus Amerika. Ihre Blüten ähneln jenen der Gewöhnlichen Traubenkirsche, sie blüht jedoch einige Wochen später als die heimische Art und hat im Gegensatz zu dieser eine glänzende Blattoberfläche. Sie wurde im 17. Jahrhundert von Amerika nach Europa gebracht. Hier wurde sie zunächst als Ziergehölz in Gärten und Parks angebaut. Da sie in ihrer Heimat wertvolles Holz lieferte, wurde im späten 19. Jahrhundert ihre Eignung für die Forstwirtschaft untersucht. Es stellte sich heraus, dass sie unter hiesigen Bedingungen schwächer wächst als in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Seit den 1960er Jahren gilt sie als für die Biodiversität schädliche, invasive Pflanze und wird bekämpft. In den Niederlanden wurde das Gehölz gar als Waldpest (bospest) bezeichnet.
Wissenswertes
Namen: Gewöhnliche Traubenkirsche, Sumpfkirsche, Ahlkirsche, Elsenkirsche
Gattung: Prunus
Familie: Rosengewächse
Standort: Sonnig bis halbschattig, auf feuchten Böden.
Verwendung: Als Solitärgehölz und Heckenpflanze. Zur Befestigung von Böschungen.