Von Stein zu Stein: Mit Steinen und Pflanzen gestalten.

Ein Steingarten bietet unterschiedlichsten Pflanzen und Tieren Lebensraum. Er ist pflegeleicht und wird mit der richtigen Bepflanzung zu einem Blickfang im Garten.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
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Eine pflegeleichte und trockenheitsresistente Alternative zu Staudenbeeten ist der Steingarten. Anders als beim Schottergarten ist damit keine öde Fläche aus Kies und Schotter gemeint, sondern ein lebendiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Im Steingarten gedeihen Pflanzen, die ganz besondere Bedürfnisse haben. Sie sind ursprünglich auf kargen Böden beheimatet und kommen mit wenig Wasser aus, weshalb sie weder gedüngt noch gegossen werden müssen. Schon die Gestaltung einer kleinen Fläche bringt ein neues Element in den Garten. Die kleinste Form eines Steingartens kann ein mit Sukkulenten bepflanzter Steintrog sein. Abhängig von der Auswahl der Steine und der Pflanzen gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Der größte Vorteil eines Steingartens ist seine Pflegeleichtigkeit. Zudem bietet ein Steingarten Lebensraum für Pflanzenarten, die in einem gewöhnlichen Staudenbeet nicht zurechtkommen, und trägt dadurch zur Artenvielfalt bei. Auch Insekten und Kleintieren bietet er Nahrung und Unterschlupf.
Zeitaufwändig
Die Anlage eines Steingartens ist mit etwas mehr Aufwand verbunden. Ein Steingarten wird optimalerweise auf einer sonnigen, leicht ansteigenden Fläche angelegt. Hier kann das Wasser gut abfließen. denn Steingartenpflanzen vertragen keine Staunässe. Um einen guten Wasserabzug zu garantieren, sollte der Boden etwa 20 bis 30 Zentimeter tief abgegraben werden. Entfernen Sie dabei alle Unkrautwurzeln. Die meisten Steingartenpflanzen wachsen langsam und vertragen die Konkurrenz der Unkräuter nicht. Der ausgehobene Bereich wird mit einer Schicht aus Kies und Schotter befüllt, was ebenfalls einen guten Wasserabzug ermöglicht. Schließlich wird noch eine Schicht aus magerer, steiniger Erde ausgebracht.
Die Steine sind das zentrale Gestaltungselement. Naturnah wirken große Steine, die in Gruppen platziert werden und die Natur nachbilden. Auf einer ebenen Fläche können große Findlinge als Blickfang dienen. Erst wenn alle Steine an ihrem Platz sind, werden die Pflanzen gesetzt. Die Bepflanzung sollte so gewählt werden, dass auch die steinige Bodenfläche bewusst sichtbar ist. Besonders polsterbildende Stauden breiten sich im Laufe der Zeit aus und sollten nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden. Abschließend kommt noch eine Schicht aus Schotter und Kieseln auf die freien Flächen. Sie erschwert es Unkräutern anzuwachsen, hebt optisch die Steine hervor und sorgt für eine zusätzliche Drainage. Wem der Aufwand zu groß ist, kann alternativ eine Trockensteinmauer oder eine Kräuterspirale gestalten, beides bringt auf ökologisch sinnvolle Weise ein neues Element in den Garten.
Gute Pflanzen für den Steingarten sind trockenheitstolerante Arten, wie Mauerpfeffer oder Hauswurz. Küchenschelle, Grasnelke, Gewöhnliches Katzenpfötchen, Sandthymian und Kleines Habichtskraut fühlen sich im Steingarten ebenfalls wohl. Sie können gut mit Ziergräsern kombiniert werden, die ganzjährig attraktiv sind. Kleine Zwiebelblumen wie Wildtulpen, Wildnarzissen, klein bleibende Wildlaucharten und die blaue Traubenhyazinthe ergänzen die Pflanzung. Immergrüne wie die Zwergkiefer oder die Fächerzwergmispel, die sich im Winter mit roten Beeren schmückt, sorgen ganzjährig für Farbtupfer. Ein gut gestalteter Steingarten macht mit minimalem Pflegeaufwand viele Jahre lang Freude.