Trockenheit lässt Waldbrandrisiko steigen

Noch keine signifikanten Niederschläge im März. Experten raten zu entsprechender Vorsicht in den Wäldern.
Die trockene Witterung der jüngsten Zeit hat dafür gesorgt, dass die Gefahr für Wald- und Wiesenbrände angestiegen ist. Das hat sich bereits in einigen Vorfällen der jüngsten Tage bemerkbar gemacht. So kam es vor eineinhalb Wochen zu einem Wiesenbrand in Schoppernau. Am Mittwoch der vergangenen Woche war in Außerbraz ein Feuerwehr-Großeinsatz aufgrund eines Waldbrands notwendig. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Gaißau mussten bereits zwei Mal zu Schilfbränden ausrücken – zuletzt in der Nacht auf Dienstag.
Vorsicht walten lassen
Natürlich ist das Brandgeschehen auch den Verantwortlichen im Landesfeuerwehrverband aufgefallen. Grund zur Besorgnis gebe es jedoch keine, heißt es dort. Das Einsatzaufkommen sei nicht außergewöhnlich, und es komme immer wieder vor, dass extreme Trockenheit herrsche. Nicht zuletzt habe Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle daher nach dem Waldbrand in Außerbraz schon dazu aufgerufen, in den Wäldern die übliche Vorsicht walten zu lassen. Denn zurückgelassene Gegenstände wie Glasscherben oder Metalldosen, aber auch Zigarettenkippen könnten ein Feuer auslösen.
Risiko steigt
Auch bei der Landeswarnzentrale sehen die Verantwortlichen aufgrund der Trockenheit erhöhte Vorsicht im Wald geboten. Es habe heuer wenig Schnee und in jüngster Zeit wenig Niederschläge gegeben. Dadurch steige natürlich das Risiko für Waldbrände. Dies zeige sich in Tirol. Im Nachbarbundesland hat es in den vergangenen Tagen mehrere Waldbrände gegeben, die die Einsatzkräfte auf Trab gehalten hat. Die Lage in Vorarlberg ist nach Angaben der Landeswarnzentrale allerdings noch nicht problematisch. Sollte die Trockenheit länger anhalten, könne sich das jedoch ändern.

Auch im „Waldbrand-Blog Österreich“ des Instituts für Waldbau an der Universität für Bodenkultur in Wien ist die erhöhte Waldbrandgefahr ein Thema. Gerade auf Südhängen gebe es eine mäßige Gefahr, heißt es dort. Die Experten beziehen sich vor allem auf Brände in Tirol, Kärnten und Niederösterreich. Gefährdet seien vor allem „südexponierte Hänge mit offener Waldstruktur“. Föhniger Wind könne zudem die Ausbreitung der Brände begünstigen. Nachdem keine ergiebigen Niederschläge in Aussicht seien, werde sich die Lage vorerst auch nicht ändern.
März war bisher zu trocken
Die Wetterprognose bestätigt Lukas Alton vom Wetterring Vorarlberg. Er erinnert daran, dass es zu Beginn der Coronapandemie während des ersten Lockdowns vor genau zwei Jahren zwei, drei Wochen lang sonniges Wetter gegeben habe. Dieses Mal könnte diese Periode sogar noch länger anhalten, meinte Alton. Der bisherige März sei auf jeden Fall deutlich zu trocken gewesen. Immerhin habe es zuletzt am 24. Februar signifikante Niederschläge in Vorarlberg gegeben.

Verantwortlich ist dafür eine „klassisch eingefahrene Wetterlage“. Hochdruckgebiete hätten verhindert, dass Atlantik-Tiefs sich nach Vorarlberg verlagern. Die Föhn-Wetterlage habe zudem dazu geführt, dass sich die Trockenheit verschärfe. So sei in den vergangenen Tagen die Luftfeuchtigkeit teilweise nur bei 20 bis 30 Prozent gelegen.
Noch mindestens eine Woche
Der Wetterexperte geht davon aus, dass es zumindest noch eine Woche lang keine nennenswerten Niederschläge geben wird. Möglich sei auch, dass diese Phase sogar noch länger dauere und gar der gesamte Monat März niederschlagsfrei bleibe. Die Hauptniederschlagszeit in Vorarlberg beginne dann im April.