Prüfung der Radwege in den Wald verzögert sich

Die Präsentation der Radwegvarianten in den Bregenzerwald war eigentlich bis Ende 2022 geplant.
Die Idee ist nicht neu. Seit mittlerweile einigen Jahrzehnten gibt es Überlegungen, eine sichere Radverbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald zu schaffen. Im Fokus stand und steht dabei der Achtalweg ab Kennelbach.
Diese ehemalige Trasse der Bregenzerwaldbahn, die 1983 stillgelegt worden war, wurde dann im Jahr 2014 zwischen Doren-Bozenau und Egg als Rad- und Wanderweg eröffnet – nicht ohne anfängliche Proteste. Der vordere Abschnitt zwischen Kennelbach und Doren-Bozenau ist hingegen nach wie vor ein Trampelpfad.

Bereits 2016 hatte man sich beim Land geeinigt, diesen Trampelpfad begehbar zu machen. Zugleich wurde damals auch bestimmt, dass ein Ausbau als Radweg nicht in Frage komme. Eine Diskussion darüber ebbte dennoch nicht ab, sodass eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde, die im Sommer 2021 präsentiert wurde. Derzufolge ist ein Geh- und Radweg zwischen Kennelbach und Doren prinzipiell machbar, allerdings mit großen technischen Herausforderungen, enormen Kosten – 2021 war von 40 Millionen Euro die Rede – und naturschutzrechtlich mehr als bedenklich.
Der damals zuständige Landesrat Johannes Rauch hatte den Ausbau dieser Strecke zu einem Fahrradweg allerdings immer abgelehnt – aus den vorher genannten Gründen. „Der Bregenzerwald braucht eine Radweganbindung, aber es muss nicht das Achtal sein“, so Rauch in einem Gespräch im Frühjahr 2021 gegenüber der NEUE.

Im September vergangenen Jahres gab der mittlerweile zuständige Landesrat Daniel Zadra dann in einer Aussendung bekannt, dass in Zusammenarbeit mit der Regio Bregenzerwald eine Studie die Möglichkeiten einer zeitgemäßen Radverbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald prüfen werde. Konkret geht es dabei allerdings nur darum, großräumig alternative Radwegführungen zu prüfen, wobei diese Prüfung schon 2021 in Auftrag gegeben worden war. Ergebnisse sollten bis Ende 2022 vorliegen.
Dieser Termin ist verstrichen, ein Ergebnis gibt es noch nicht und das wird auch noch länger auf sich warten lassen, wie der Obmann der Regio Bregenzerwald und Dorener Bürgermeister Guido Flatz auf Anfrage informiert. „Es wird zumindest März werden“, skizziert er einen Zeitplan. Der Grund liege ganz einfach darin, dass die Prüfungen umfassender seien als ursprünglich gedacht, so Flatz.

Nachdem eine Studie über den Achtalweg bereits vorliegt, befasst sich die aktuelle Untersuchung mit Varianten unter anderem über Achrain, Schwarzachtobel oder den Vorderwald. Mit der Präsentation der Ergebnisse im Frühjahr sollen einerseits die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt und zugleich eine Bestvariante vorgeschlagen werden, erläutert der Regio-Obmann, wobei diesbezüglich auch der Achtalweg miteinbezogen werde.
Schnell wird es mit der Radverbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald also nicht gehen. Dafür soll wie berichtet der Achtalweg zwischen Kennelbach und Doren für Wanderinnen und Wanderer saniert werden. Das wurde im Frühjahr 2022 im Landtag beschlossen. Schon 2021 waren zwei einsturzgefährdete Tunnel auf der Strecke gesichert worden. Die Kosten für die nun geplanten Arbeiten sollen sich auf einige Millionen Euro belaufen.