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Von Brandlegung nun freigesprochen

09.02.2023 • 16:19 Uhr
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Der Angeklagte wurde freigesprochen. Shutterstock

Strafrichterin sah keine Beweise dafür, dass 18-Jähriger vor Wohnanlage Brand legte, den er löschte.

Vom Vorwurf der schweren Sachbeschädigung wurde der vorbestrafte Angeklagte am Donnerstag in der Hauptverhandlung am Landesgericht Feldkirch freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, denn der Staatsanwalt nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch.

Im Strafantrag vorgeworfen

Dem 18-Jährigen wird im Strafantrag vorgeworfen, er habe im März 2022 in der Nacht im Durchgang einer Lustenauer Wohnanlage einen Kinderwagen angezündet. Durch das Feuer wurden Gegenstände zerstört und Wände beschädigt. Der entstandene Schaden soll 18.000 Euro betragen haben.

Der von Lisa Ramsauer verteidigte Angeklagte sagte vor Gericht, er sei nicht schuldig. Er sei gegen 3 Uhr nach einem Disco-Besuch heimgekommen. Gut eine Stunde später habe ihm sein Vater mitgeteilt, dass es nebenan brenne. Er selbst habe dann das Feuer mit einem Feuerlöscher gelöscht, gab der Angeklagte zu Protokoll.

Hauptverhandlung am Landesgericht Feldkirch. <s>Klaus Hartinger</s>
Hauptverhandlung am Landesgericht Feldkirch. Klaus Hartinger

Urteilsbegründung

Richterin Sabrina Tagwercher sagte in ihrer Urteilsbegründung, es gebe keine objektiven Anhaltspunkte für die Schuld des Angeklagten, weder Spuren noch Tatzeugen. Es gebe lediglich seltsam anmutende Umstände, die in der Gesamtschau aber für eine Verurteilung nicht ausreichten. Denn für einen Schuldspruch müsse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angenommen werden können, dass der Angeklagte die Tat begangen habe.

Verdächtig gemacht habe sich der Angeklagte, weil er am Tatort gefragt habe, ob man Fingerabdrücke feststellen könne, sagte die Richterin. Zudem habe er Probleme mit einer durch das Feuer Geschädigten gehabt. Und ein Zeuge habe angegeben, der Angeklagte habe sich über das Feuer gefreut und davon verschiedene Versionen erzählt. Des Weiteren habe der Angeklagte ein Video verschickt, auf dem sein Löscheinsatz zu sehen sei. Andererseits habe ihm sein Vater ein Alibi gegeben. Der Vater sagte als Zeuge, sein Sohn sei rund eine Stunde vor dem Feuer nach Hause gekommen.