Eine frühe Schönheit: Die Lenzrose

Stark giftig, aber wunderschön und pflegeleicht: Die immergrüne Lenzrose mit ihrer farbenfrohen Blüte bereichert das ganze Jahr so manchen Garten.
von Christine Moosmann-Hämmerle
Eine vielfältige, pflegeleichte Schönheit im Frühlingsgarten ist die Lenzrose. Sie gehört zur Gattung Helleborus, die aus der Gruppe der Schneerosen, der Nieswurze und der Lenzrosen besteht. Anders als ihre weißblühende Verwandte, die Schnee- oder Christrose, blüht die Lenzrose in vielfältigen Farbschattierungen: von zartem Rosa über helles Gelb bis zu dunklem Purpur. Auch gibt es Exemplare mit dunkler Zeichnung auf weißen Blütenblättern. Je nach Standort blüht sie von Februar bis April, manches Mal sogar schon im Jänner. Sie wird daher zu den Vorfrühlingsblühern gezählt. Die Lenzrose ist eine winterharte Staude mit immergrünem Laub, das auch nach der Blüte eine dekorative Wirkung hat.
Entstanden sind die heutigen Lenzrosen durch Kreuzungen verschiedener Arten der Gattung Helleborus mit der wilden Lenzrose.

Früh bekannt
Bereits im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde die Lenzrose in Kräuterbüchern erwähnt und für medizinische Zwecke genutzt. Aber auch ihre Giftigkeit war schon bekannt. Bis heute findet sich im Volksmund der Name Nieswurz für Pflanzen der Gattung Helleborus. Aus ihrem Wurzelstock wurde Pulver gemacht, das zur Herstellung von Schnupftabak oder Niespulver genutzt wurde. Es sollte das Gedächtnis stärken und Schwindel vertreiben.
Dies sollte keinesfalls nachgemacht werden, denn die Lenzrose gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist stark giftig. Menschen, die leicht allergisch reagieren, wird empfohlen, beim Abschneiden der Blätter Handschuhe zu tragen, da der austretende Saft zu Hautreizungen führen kann.
Die frühe Blüte macht diese schöne Pflanze für Gartenfreunde besonders wertvoll, da sie bereits Farbe in den Garten zaubert, während andere Pflanzen noch im Winterschlaf sind. Außerdem ist sie neben den ersten blühenden Sträuchern eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Die Fakten
Name: Lenzrose (Helleborus x hybridus)
Gattung: Helleborus
Blüte: Februar bis April
Größe: circa 30 Zentimeter hoch
Alter: 25-30 Jahre
Blüte: fünf Blütenblätter
Standort: halbschattig, feuchte Erde, keine Staunässe
Gestaltung
Besonders schön ist die Wirkung der Lenzrosen, wenn mehrere Exemplare in unterschiedlichen Farben gepflanzt werden. Wird im Jänner ihr üppiges Laubwerk abgeschnitten, kommen die neu austreibenden Blüten besser zur Geltung. Um die Pflanze entstehen dabei freie Flächen, welche sich gut mit Schneeglöckchen und dem Vorfrühlingsalpenveilchen bepflanzen lassen, so dass ein wahrer Teppich aus Frühblühern entsteht. Auch mit Winterlingen, Krokussen oder dem Lungenkraut lassen sie sich hervorragend kombinieren. Besonders schön wirkt die Gestaltung unter winterblühenden Sträuchern, wie beispielsweise dem Winterduftschneeball oder der Kornelkirsche.

Lenzrosen pflanzen und pflegen
Im Frühling nach der Blüte ist die beste Pflanzzeit für Lenzrosen, aber auch der Herbst ist ein geeigneter Zeitpunkt. Wenn dabei ihre Blätter entfernt werden, wachsen sie besser an. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Ballen sein.
Am wohlsten fühlen sie sich unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern und eignen sich sehr gut für die Pflanzung am Gehölzrand und in halbschattigen Beeten. Auch in der Sonne gedeihen sie. Hier sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Sie mögen durchlässige, humusreiche und leicht kalkhaltige Böden und freuen sich über eine Gabe Kompost im Frühjahr.
Lenzrosen sind äußerst pflegeleicht und unempfindlich gegenüber Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Selten kommt es zu einem Befall mit der Schwarzfleckenkrankheit. Um diesem vorzubeugen, werden spätestens im Jänner alle Blätter entfernt. Die Pflanze treibt dann wieder neu aus.
Fühlt sich die Lenzrose an ihrem Standort wohl, ist sie sehr langlebig und blüht über viele Jahre.
