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Heimliche Helfer – Nützlinge im Garten

06.04.2024 • 23:00 Uhr
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Ein Insektenhotel im Garten ist dekorativ und nützlich. Christine Moosmann-Hämmerle

Vögel, Bienen, Regenwürmer und Co.: Sie summen und brummen, krabbeln, kriechen und fliegen durch unsere Gärten und verrichten dabei wichtige Aufgaben.

Von Christine Moosmann-Hämmerle

Von den Menschen oftmals unbemerkt tragen tierische Helfer zu einem gesunden Garten bei. Dabei übernehmen sie die unterschiedlichsten Aufgaben. Regenwürmer etwa lockern den Boden, arbeiten Pflanzenrückstände in den Boden ein und versorgen ihn mit nährstoffreichem Wurmhumus. Hummeln und Bienen spielen bei der Bestäubung der Pflanzen eine wichtige Rolle und tragen so zu einer reicheren Ernte bei. Der Marienkäfer liebt Blattläuse, davon kann er bis zu 150 am Tag fressen, auch seine Larven sind immer hungrig. Ein etwas größerer Gartenbewohner ist der Igel, er frisst Larven, Schnecken und deren Eier. Vögel sind gern gesehene Gäste im Garten. Auf ihrem Speiseplan stehen Raupen und Insektenlarven. Die Blaumeise verfüttert bis zu 1,5 Kilogramm Insekten, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Rückzugsgebiet

In dicht besiedelten Städten und Dörfern sind Gärten ein wichtiges Rückzugsgebiet für die unterschiedlichsten Tierarten, deren Lebensraum zunehmend kleiner wird. Was kann getan werden, um den tierischen Helfern zu helfen und für diese ein möglichst naturnahes Refugium zu schaffen?

Zunächst sollte auf Pestizide verzichtet werden. Insektengift vernichtet nicht nur die Tierarten, gegen die es eingesetzt wird, sondern schadet auch vielen anderen Arten. Ein vielfältiges Nahrungsangebot ist ebenfalls wichtig. Es reicht von blühenden Sommerblumen und Stauden über Wildsträucher, am besten ist es, wenn heimische Arten gepflanzt werden. Im Herbst nicht alles zu genau nehmen und die Stängel verblühter Stauden stehen sowie einen Teil des Laubes liegen lassen, hilft ebenso vielen Arten, gut durch den Winter zu kommen. Die welken Blätter und Stängel bieten im Frühjahr Nahrung, bevor die ersten frischen Blüten sprießen.

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Wilde Ecken im Garten sind pflegeleicht und schaffen Lebensraum für viele Tierarten. Christine Moosmann-Hämmerle

Tierfreundliches Paradies

Laubhaufen und hohes Gras sind Lebensraum und Versteck für zahlreiche Tierarten. Als zusätzliche Behausungen eignen sich ein loser Holzstapel, ein einfacher Steinhaufen oder eine Trockenmauer. Hier finden Igel, Eidechsen und Käfer einen Rückzugsort.

Eines der wichtigsten Elemente ist Wasser. Es muss nicht gleich ein Teich angelegt werden, um den tierischen Gäs­ten zu helfen, eine Schale mit Wasser reicht oftmals. Es dient zum Trinken und Baden. Auch ein Sandbad wird von vielen Gartenvögeln gerne aufgesucht.

Wer ein bisschen Platz im Garten erübrigen kann, kann auch eine wilde Ecke schaffen, in der das Gras wachsen darf, Laub herumliegt und auch ansonsten unerwünschte Pflanzen wie die Brennnessel wachsen dürfen.

Mit diesen einfachen Maßnahmen kann jeder Garten ein kleines Paradies für Mensch und Tier werden.

Tipps

Maßnahmen

  • Auf Pestizide verzichten.
  • Futterpflanzen setzen: Heimische Blumen und Gehölze, die möglichst vom zeitigen Frühjahr bis Herbst blühen.
  • Eine Wasserstelle einrichten.
  • Lebensraum schaffen: Laubhaufen, Steine, Totholz, hohes Gras und offene Bodenflächen.

Wildbienen in den Garten locken

Die bekannteste Biene ist zweifellos die Honigbiene. Daneben gibt es aber allein in Österreich etwa 700 Arten von Wildbienen, zu denen auch Hummeln gehören. Sie alle sind wichtig für die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Viele von ihnen geraten zunehmend in Bedrängnis, da es ihnen an Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten fehlt. Sie ernähren sich von heimischen Blüten, blühenden Hecken und unterschiedlichen Kräutern.

Je nach Art nisten Wildbienen an den unterschiedlichsten Orten. Hohle Pflanzenstängel, Totholz, Fraßgänge von Käfern und leere Schneckenhäuser sind besonders beliebt. Etwa die Hälfte der Arten nistet im Erdboden. Deshalb sind neben Totholz freie Erd-, Sand-, und Schotterflächen besonders wichtig.

Insektenhotels speziell für Bienen gibt es inzwischen vielerorts zu kaufen, sie können aber auch selbst gebaut werden. Als Standort für eine solche Unterkunft eignet sich am besten ein sonniger, vor Wind und Regen geschützter Platz.

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Auch Hummeln gehören zu den Wildbienen. Christine Moosmann-Hämmerle