Gartentipp: Lorbeer für den Garten und die Küche

Der Lorbeer ist schnittverträglich und bildet grüne Kronen. Im Garten wird er gerne als Formschnittgehölz eingesetzt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Vorderasien.
Der Echte Lorbeer gehört zur Gattung der Lorbeeren (Laurus) aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Mit dem bei uns häufig verbreiteten Kirschlorbeer ist er nicht verwandt, und anders als dieser, ist der Echte Lorbeer nicht giftig und in der Küche vielseitig einsetzbar. Ursprünglich stammt die Pflanze vermutlich aus Vorderasien, von wo aus sie sich im gesamten Mittelmeerraum verbreitete. Der Lorbeerbaum hat eine konische Form und kann an seinem natürlichen Standort bis zu zwölf Meter hoch und zehn Meter breit werden. Die letzten großen Lorbeerwälder sind erst vor etwa 10.000 Jahren verschwunden. Restbestände dieser ehemals riesigen Wälder sind unter anderem noch in Syrien, der südlichen Türkei, Spanien, Portugal und Marokko vorhanden.

Daphne, Apollon und der Lorbeerstrauch
Alles begann mit einem Streit zwischen dem Liebesgott Eros und dem Sonnengott Apollon. Dieser verspottete Eros, dass er mit seinen Pfeilen sein Ziel nicht treffe. Eros schoss daraufhin einen goldenen Pfeil auf Apollon ab, sodass sich dieser unsterblich in die Nymphe Daphne verliebte.
Auf Daphne aber schoss der Gott Eros einen Pfeil mit einer bleiernen Spitze, der das Gegenteil bewirkte, nämlich eine Abneigung gegen Apollon. Daphne floh vor dem liebestrunkenen Apollon, doch dieser verfolgte sie hartnäckig. Als sie am Ende ihrer Kräfte war, flehte Daphne ihren Vater Peneios an, ihre Gestalt zu wandeln. Ihr Vater verwandelte sie in einen Lorbeerbaum.
Der untröstliche Apollon flocht einen Kranz aus Lorbeerzweigen und trug ihn fortan auf seinem Kopf, um seiner tragischen Liebe zu gedenken. Auch seine Lyra schmückte er mit Lorbeerzweigen. Daphne wurde zur Baumgöttin des Lorbeers.
Formschnittgehölz
Der Lorbeer ist sehr schnittverträglich und bildet dichte immergrüne Kronen, weshalb er im Garten gerne als Formschnittgehölz eingesetzt wird. Kegelförmig geschnittene Pflanzen in Töpfen werden häufig auch neben der Haustür als „Türwächter“ platziert. Der Lorbeer ist bis gut minus acht Grad winterhart und kann in milden Lagen auch im Freien gepflanzt werden. An geschützten Plätzen an der Hauswand übersteht er je nach Höhenlage die hiesigen Winter, sofern keine Staunässe vorhanden ist. Häufig wird er in unseren Breiten im Topf gezogen und zum Überwintern an einen kühlen Ort im Keller oder der Garage gestellt.

Sonne ist gut
Der Echte Lorbeer verträgt Sonne und Halbschatten, gedeiht in der Sonne jedoch besser. Er fühlt sich in nährstoff- und humusreicher Erde wohl, die einen hohen Anteil an Sand und Lehm enthält. Er verträgt Hitze und Trockenheit, sollte im Topf aber dennoch regelmäßig gegossen werden. Lorbeer wird am besten mit einer Handschere in Form geschnitten. Damit können einzelne Triebe herausgeschnitten werden, ohne dass die Blätter verletzt werden.

Weißliche Blüten
Der Echte Lorbeer bildet von März bis Mai unscheinbare weißliche Blüten, aus denen sich später die Lorbeeren entwickeln. Diese können ebenso wie seine Blätter zum Würzen von Speisen verwendet werden. Aufgrund seiner zahlreichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe findet der Lorbeer bereits seit dem Altertum auch als Heilpflanze Verwendung. Er enthält zahlreiche ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend, verdauungsfördernd und durchblutungsfördernd wirken.
Lorbeerkranz
Lorbeerzweige und Blätter lassen sich zu einem Kranz binden. Der Lorbeerkranz ist seit der Antike ein Siegeszeichen, Ehrensymbol und ein Zeichen der Unsterblichkeit. Im antiken Rom wurde er zum Symbol dafür, in der Gunst des Gottes Jupiter zu stehen. Erfolgreiche Feldherren wurden mit einem Lorbeerkranz geehrt, auch römische Kaiser schmückten sich mit einem Kranz.

Christine Moosmann-Hämmerle