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Drogenring: Vater-Sohn-Team vor Gericht

01.09.2024 • 06:00 Uhr
SPAIN-DRUGS-CRIME-WEAPONS
Marihuana und Kokain: Der Vater wurde schon verurteilt- nun ist der Sohn an der Reihe. AFP

Dreieinhalb Jahre Haft für 66-Jährigen. Prozess am 9.10. gegen seinen Sohn: 34-Jähriger soll als Mitglied eines großen Vorarlberger Drogenrings 74 Kilo Kokain verkauft haben.

Der Drogenprozess wegen des Schmuggels und Verkaufs von Dutzenden Kilos Kokain und Marihuana gegen den bis zu seiner Festnahme amtierenden Präsidenten eines Vorarlberger Motorradklubs wurde am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch zur von der Verteidigung beantragten Verlesung des dicken Gerichtsakts vertagt.

Der kleinste Fisch im großen Drogenring

Rechtskräftig ist die dreieinhalbjährige Haftstrafe vom Juli für einen unbescholtenen 66-Jährigen. Der Pensionist stellte seinem Sohn und einem weiteren mutmaßlichen Dealer vor Drogenverkäufen die Garage und Nebenräume seines Unterländerhauses zur vorübergehenden Aufbewahrung von einem Kilogramm Kokain und vier Kilogramm Marihuana und von Drogengeldern zur Verfügung. Der Rentner sei der kleinste Fisch in dem großen Vorarlberger Drogenring, sagte die Richterin.

Sein Sohn befindet sich, wie zahlreiche andere Beschuldigte, seit Jahresbeginn in Untersuchungshaft. Der Schöffenprozess gegen den mit einer einschlägigen Vorstrafe belasteten Angeklagten findet am 9. Oktober am Landesgericht Feldkirch statt.

Schwere Vorwürfe gegen 34-Jährigen

Dem 34-Jährigen wird zur Last gelegt, er sei am Schmuggel von 67 Kilogramm Kokain und 28 Kilo Marihuana nach Österreich beteiligt gewesen. Zudem wird ihm zur Last gelegt, er habe 74 Kilo Kokain und Dutzende Kilogramm Marihuana verkauft. Des Weiteren soll der Angeklagte an der Erzeugung von 51 kg Marihuana in einer Indooranlage mitgewirkt haben. Überdies soll der zuletzt im Bezirk Feldkirch lebende Vater von zwei Kindern eine Pumpgun sowie elf Pistolen vorschriftswidrig besessen und davon drei Pistolen verkauft haben.

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Die Staatsanwaltschaft Feldkirch stützt ihre Anklageschrift auf 15 Chatnachrichten in Kryptomessengerdiensten, die dem Angeklagten zugeordnet werden. Die Daten stammen der Staatsanwaltschaft zufolge aus Servern, die von französischen Behörden sichergestellt worden sein sollen.

Für den Fall einer Verurteilung im Sinne der Anklage droht für die Verbrechen des Suchtgifthandels ein Strafrahmen von 1 bis 15 Jahren Gefängnis. Der Beschuldigte machte der Anklageschrift zufolge bislang keine Angaben zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen.

Der nächste große Drogenprozess findet am Montag am Landesgericht statt. Dabei wird dem 1986 geborenen Angeklagten zum Vorwurf gemacht, er habe zwischen 2019 und 2020 insgesamt 25 Kilogramm Kokain und 150 Kilo Marihuana eingeführt und verkauft.