Versuchter Raub von Drogen: 18 Monate Haft

Wegen versuchten Raubes und versuchter Nötigung wurde der mit drei Vorstrafen belastete Angeklagte am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Hinzu kommen vier Haftmonate aus einer ursprünglich bedingt gewährten einschlägigen Vorstrafe vom 27. Mai. Damit beträgt die Gesamtstrafe 22 Monate Gefängnis. Als Teilschmerzensgeld hat der 18-Jährige dem Geschädigten 16-Jährigen 1000 Euro zu bezahlen.

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Sabrina Tagwercher ist rechtskräftig. Denn der von Gamze Eren verteidigte Untersuchungshäftling und Staatsanwalt Markus Fußenegger waren mit der Entscheidung einverstanden. Der Strafrahmen belief sich auf ein bis zehn Jahre Gefängnis.

Schläge und Drohung

Nach den gerichtlichen Feststellungen versetzte der Angeklagte am 23. August beim Bahnhof in Rankweil einem 16-Jährigen zwei Faustschläge ins Gesicht und verletzte ihn dabei leicht. Demnach versuchte der Österreicher arabischer Abstammung damit, dem Jugendlichen Cannabis abzunötigen.

Danach drohte der  arbeitslose 18-Jährige dem Urteil zufolge dem 16-Jährigen mit weiteren Schlägen für den Fall einer Anzeige.

Der Angeklagte sagte, er habe dem 16-Jährigen nichts wegnehmen wollen. Geschlagen habe er ihn nur deswegen, weil der Jugendliche früher einmal einen Kollegen rassistisch beleidigt habe. Diese Angaben wertete der Schöffensenat allerdings als Schutzbehauptung.

Angeklagt war ein versuchter schwerer Raub, mit einer Strafdrohung von 5 bis 15 Jahren Gefängnis. Der Angeklagte habe Glück gehabt, dass das Opfer nur leicht verletzt worden sei, merkte Richterin Tagwercher an. Denn im Spital sei ein Nasenbeinbruch festgestellt worden, der kein verschobener sei und deshalb nicht operiert werden müsse. Bei einer schweren Verletzung wäre die Tat als versuchter schwerer Raub einzustufen gewesen.