Festspiele graben sich in Berg
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STERREICH: ++ HANDOUT ++ ZU APA0222 VOM 19.5.2023 – Visualisierung des Festspielzentrum der Salzburger Festspiele. Ein Schweizer Unternehmer und Investor stellt dem Festival bis zu zwlf Millionen Euro fr die Errichtung des Festspielzentrums am Herbert-von-Karajan-Platz zur Verfgung. – FOTO: APA/MARTE-MARTE ARCHITEKTEN – ++ WIR WEISEN AUSDRCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG […]](/2024/08/ABD0016-20230519-1-768x461.jpg)
In Salzburg starten die Bauarbeiten für das neue Festspielzentrum nach Plänen von Marte.Marte.
Die Salzburger Festspiele erweitern ihre Betriebsstätten in den kommenden Jahren um 10.000 Quadratmeter und vergrößern sich damit um mehr als ein Viertel. Das Sanierungs- und Ausbauprojekt „Festspielbezirk 2030“, für das bis 2031 rund 400 Millionen Euro budgetiert sind, beginnt Anfang September – gleich nach dem Ende des diesjährigen Festivals. Um Raum zu schaffen, wird unter anderem der Mönchsberg weiter ausgehöhlt, erklärt der kaufmännische Direktor der Festspiele Lukas Crepaz der Deutschen Presse-Agentur.
Gestern wurde bei einer Pressekonferenz ein Überblick über die Bauabläufe gegeben. Begonnen wird mit dem Festspielzentrum, das als Begegnungszentrum für Kulturinteressierte gedacht ist und auf dem Areal hinter der Pferdeschwemme errichtet wird. Die Pläne dafür stammen vom Feldkircher Architekturbüro Marte.Marte. Fürs neue Festspielzentrum muss eine rund siebeneinhalb Meter tiefe Grube für einen unterirdischen, multifunktionalen Veranstaltungssaal gegraben werden. Die alten Gebäude werden abgerissen, wie Projektleiter Michael Brandauer erläuterte. In der Mitte des Innenhofes entsteht ein gläserner Pavillon. Im Schüttkasten, der umgebaut wird, werden der Ticketverkauf und die Information untergebracht. Hochstrebende Tore öffnen jeden Morgen und schließen jeden Abend dieses „Festspielzimmer“, erklärte Architekt Stefan Marte von Marte.Marte. Das neue Festspielzentrum für zwölf Millionen Euro wird zur Gänze von Mäzen Hans-Peter Wild finanziert.
Kältezentrale
Gleichzeitig mit dem Bau des Festspielzentrums starten auch die Baumaßnahmen für die Errichtung einer Kältezentrale im Großen Festspielhaus, die eine Klimatisierung auch während der Bauphase gewährleisten soll. Ebenfalls errichtet wird eine Trafo-Station im Großen Festspielhaus. Damit sollen der laufende Betrieb des Festspielhauses sichergestellt und zukünftige Bauarbeiten erleichtert werden. Bis zum Frühjahr 2026 sollen diese Maßnahmen abgeschlossen sein.
2026 folgen die Hohlraumarbeiten für die Erweiterung des Festspielbezirks in den Mönchsberg, damit wird auch mehr Platz für die Festspielwerkstätten geschaffen. Ab Herbst 2027 wird das Große Festspielhaus saniert und das neue Werkstättengebäude errichtet.
Nicht bespielbar
Bis inklusive 2027 werden alle Häuser im Festspielbezirk bespielt, sagte Crepaz. Das Große Festspielhaus ist 2028 und 2029 wegen der Baumaßnahmen nicht bespielbar. Wie das Programm für diese beiden Jahre gestaltet wird, werde mit Festspielintendant Markus Hinterhäuser besprochen.
Ungewiss ist auch noch, ob die „Jedermann“-Tribüne auf dem Domplatz überdacht wird. Nach der Fertigstellung des Großprojektes „Festspielbezirk 2030“ mit den aktuell veranschlagten Kosten von rund 400 Millionen Euro wartet mit der Sanierung der Felsenreitschule und des Hauses für Mozart das nächste Bauprojekt im Festspielbezirk, das 2033 abgeschlossen sein soll. Die Kosten dafür wurden gestern noch nicht beziffert.