Anleitung zum Käsekonzert am Gaumen

42 Rezepte beheimatet das Wälder Käsekochbuch.
Jetzt mal ehrlich. Kochbücher gibt es quasi wie Sand am mehr. Das muss selbst Reinhard Lechner, Obmann des Vereins KäseStrasse Bregenzerwald und Mit-Initiator des „Wäldar Käsebuch“ zugeben. Er selbst besitzt über 1000 Stück. Ganz zum Leidwesen seiner Frau, wie er sagt. Doch trennen wird er sich von keinem Exemplar, ganz im Gegenteil. Es kommen regelmäßig neue Werke dazu. „Ein Kochbuch ist nicht nur eine Ansammlung von Rezepten. Es geht vielmehr um die Identität der Autoren, um die Zusammensetzung der Speisen und die Herkunft der Zutaten“, sagt Lechner
Ein Kochbuch zu schreiben bedeute, einer Sache auf den Grund zu gehen. Das sei das Erfolgsrezept. Und wenn das Zusammenspiel passt, dann kommt am Ende auch noch ein „Konzert am Gaumen“ heraus, formuliert es der Obmann.

Käsige Bandbreite
Das „Wäldar Käsebuch – Die besten Rezepte aus der KäseStrasse Bregenzerwald“ zeigt Gerichte von den Speisekarten der Mitgliedsbetriebe. Die Rezepte stammen von Köchen und Kochlehrlingen aus den Mitgliedsbetrieben der KäseStrasse. Vom Haubenlokal bis zum gutbürgerlichen Gasthaus. 40 Personen haben ihre kulinarischen Ideen eingebracht. Die Anleitungen sind simpel bis raffiniert. Wer sich einmal durch alle Rezepte kocht, hat am Ende 42 Kreationen auf den Teller gebracht. Es gibt Suppen, Vor-, Haupt- und Nachspeisen, vegetarische Gerichte und was zum Knabbern.
Käse als Hauptdarsteller
Protagonist ist dabei natürlich stets der Bregenzerwälder Käse – wenn auch in verschiedenen Rollen: Bergkäse, Alpkäse, Schnittkäse, Weichkäse, Frischkäse, Schaf- und Ziegenkäse, Alpzieger (Molkeprodukt, Anm.) und Sig (Wälder-Schokolade oder karamellisierte Molke, Anm.). Eines haben alle Produkte gemeinsam. Sie werden alle nur aus Heumilch hergestellt.
Das Kochbuch ist zu Corona-Zeiten entstanden, als kein Wirt auch nur einen Gast hatte. „Das war nicht leicht. Aber am Ende war das Projekt für alle eine regelrechte Freude“, sagt Lechner.

Caroline Jäger, Assistentin der KäseStrasse-Geschäftsführung pflichtet ihm bei. Sie zeichnet für die Initiative verantwortlich. Jägers persönliches Highlight waren die zwei Tage Food-Fotoshooting in den Krumbacher Stuben und den Bezauer Wirtschaftsschulen. „Im Rahmen dessen durften wir alles verkosten“, berichtet sie fröhlich.
Koch und Esser
Verleger des regionalen Werks ist der gebürtige Bregenzer Hubert Krenn. Er „macht“ schon seit 20 Jahren Kochbücher. Dabei gehe es gar nicht so sehr ums Essen, sondern um Kreativität und Perfektion. „Wir haben ein schönes Buch gemacht“, fasst er knapp zusammen.

Präsentiert wurde das „Wäldar Käsebuch“ am Dienstagnachmittag unter strengen Corona-Auflagen im Alberschwender Hermann-Gmeiner-Saal. Auch Landesrat Christian Gantner schaute kurz vorbei und freute sich darüber, dass die Veranstaltung trotz aller Widrigkeiten über die Bühne ging. Zum Kochbuch selber meinte er: „Ich bin eher ein guter Esser als ein guter Koch. Trotzdem habe ich schon geschmökert.“