Österreich

Arbeitslosigkeit in Österreich auf 6,9 Prozent gestiegen

02.04.2024 • 11:39 Uhr
Ukrainerinnen und Ukrainer wollen in den Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen steigt. APA/ Themenbild

Arbeitsminister Kocher betont, dass die Werte noch unter dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie liegen.

Die Arbeitslosenquote ist im März 2024 im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres um 0,7 Punkte auf 6,9 Prozent gestiegen. Per Monatsultimo waren 369.640 Personen beim AMS vorgemerkt, 291.468 davon arbeitslos gemeldet, 78.172 Personen nahmen an AMS-Schulungen teil. Das teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Saisonbedingt geht die Arbeitslosigkeit zu den Hochwintermonaten derzeit insgesamt zurück. „Die Zahl der beim AMS als arbeitslos oder in Schulung vorgemerkten Personen lag Ende März 2024 um fast 36.000 Personen bzw. rund elf Prozent über dem Vergleichstag im Vorjahr“, rechnete AMS-Chef Johannes Kopf vor. „Es ist dies für einen Stichtag, der noch dazu heuer auf den an sich für die Beschäftigung günstigen Ostersonntag fiel, eine besonders schlechte Entwicklung.“

Keine rasche Erholung

Österreich befinde sich offenbar noch immer deutlich in der Rezession, so der Fachmann. „Anders als vor einem Jahr, als uns die Prognosen nur einen kurzen Konjunktureinbruch vorhersagten, glaube ich auch nicht mehr an eine rasche Erholung im Sinn eines baldigen Sinkens der Arbeitslosigkeit in Österreich.“ Firmen hätten aufgrund der hierzulande hohen Inflation nicht nur Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, sondern auch noch personelle Überkapazitäten. „Selbst wenn das Wachstum wieder kommt, wird die Arbeitslosigkeit wohl erst verspätet sinken“, analysiert Kopf

AMS-Quote MŠrz 2023 und 2022; Quelle: AMS – Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschlie§lich Kunden mit einer gŸltigen Vereinbarung fŸr Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. FŸr weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. GRAFIK 0434-24, 88 x 92 mm

“Etwas höhere Arbeitslosigkeit”

„Im Vergleich zu den Jahren vor Ausbruch der Covid-Pandemie ist das ein niedriger Wert“, kommentierte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) die neuesten Arbeitsmarktdaten. „Die aktuell etwas höhere Arbeitslosigkeit als im März 2023 ist vor allem ein Resultat des wirtschaftlich herausfordernden Umfelds.“

Die Arbeitslosenquote lag im Vergleichsmonat 2019, vor Ausbruch der Corona-Pandemie, bei 7,5 Prozent. 2020 waren es 12,3 Prozent, 2021 9,3 Prozent, 2022 6,3 und vor einem Jahr 6,2 Prozent. Es zeige sich aktuell „nach wie vor eine relativ hohe Dynamik in Bereichen des österreichischen Arbeitsmarkts“, so Kocher. Bereiche wie der Bau oder der Handel haben diese Dynamik derzeit beispielsweise nicht so sehr.

Arbeiterkammer warnt

Die Arbeiterkammer (AK) verwies auf eine wieder ansteigende Langzeitbeschäftigungslosigkeit. Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Ältere seien hiervon besonders betroffen. Zudem würden finanzielle Schwierigkeiten von Haushalten, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, zunehmen. „Arbeitslosigkeit darf keinesfalls zu Armut führen“, so AK-Chefin Renate Anderl. „Das bereits jetzt schlechte Verhältnis zwischen Arbeitslosengeld und vorangegangenem Einkommen, die fehlende Angleichung an die Teuerung und die völlige Entwertung der Familienzuschläge, die seit 2001 nicht mehr angepasst wurden, erhöhen im Falle des Jobverlusts massiv die Armutsgefährdung.“ 

AMS-Quote jeweils MŠrz; Quelle: AMS – Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschlie§lich Kunden mit einer gŸltigen Vereinbarung fŸr Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. FŸr weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. GRAFIK 0432-24, 88 x 80 mm