Eine wilde Hecke voller Leben

16.03.2025 • 07:30 Uhr
Eine wilde Hecke voller Leben
Blühende Wildsträucher wie die Brautspiere sind im Frühling ein Hingucker. Shutterstock

Genug von Thuja, Kirschlorbeer und Co? Heimische Wildsträucher sind eine
schöne und lebendige Alternative zu klassischen Heckenpflanzen.

Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at

Wildsträucher sind Gehölze, die in der Natur vorkommen. Sie tragen zur Artenvielfalt bei, sind ökologisch wertvoll und sorgen für Abwechslung im Garten. Durch ihre Vielfalt an Laub, Blüten und Früchten haben sie zu allen Jahreszeiten etwas zu bieten. Eine Hecke aus Wildsträuchern bietet Sichtschutz und Blütenpracht zu unterschiedlichen Zeiten. Ihre Blüten sind reich an Nektar und Pollen für Bienen und andere Insekten, Beeren locken Vögel an und in ihren dichten Zweigen bieten sich sichere Nistmöglichkeiten. Wildsträucher sind außerdem unempfindlich gegenüber Schnittmaßnahmen. Zu voller Geltung kommen die Sträucher am besten in ihrer natürlichen Wuchsform.

Guter Mix

Eine Wildstrauchhecke sollte aus mehreren heimischen Gehölzen bestehen. Eine Mischung aus früh-, mittel- und spätblühenden Sträuchern bringt das ganze Jahr über Abwechslung in den Garten. Nach der Blüte schmücken sie sich mit Beeren, und im Herbst fallen sie durch ihr buntes Laub auf. Verglichen mit Ziersträuchern sind heimische Wildsträucher die kostengüns­tigere Variante. Die Gehölze sind robust und optimal an das hiesige Klima angepasst. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und durchlässige Böden. Es gibt auch Sträucher, die gut mit trockenen Standorten zurechtkommen, wie etwa die Brautspiere oder der Gewöhnliche Schneeball. Die Wildsträucher sollten mit ausreichendem Abstand zueinander und zur Grundgrenze gepflanzt werden, damit sie sich in ihrer natürlichen Form entwickeln können. Abhängig von der endgültigen Größe des Strauches sollte der Abstand zwischen einem halben und zwei Metern betragen. Während der Brutzeit der Vögel von Anfang März bis Mitte September sollte die Hecke nicht geschnitten werden, um den Nachwuchs nicht zu gefährden.

Eine wilde Hecke voller Leben
Auch die Heckenrose eignet sich als lebendiger Sichtschutz. Shutterstock

Vielfältig

Es gibt eine Vielzahl an heimischen Gehölzen, die sich für eine Hecke aus Wildsträuchern eignen. Die meisten werden zwischen einem und drei Metern hoch, manche erreichen eine Höhe von bis zu fünf Metern. Aufgrund ihrer Vielfalt finden sich für jeden Garten passende Exemplare. Diese Wildsträucher sind besonders schön und nützlich: Die Schlehe ist ein dicht wachsender Strauch mit Früchten für Vögel und Blüten für Insekten. Die Heckenrose bezaubert mit Wildrosenblüten und bildet vitaminreiche Hagebutten. Rot gefärbte Zweige und nektarreiche Blüten zeichnen den Hartriegel aus. Blüten für Sirup und Beeren für Marmelade liefert der Holunder. Die Kornelkirsche blüht bereits im Februar und bildet rote Früchte.

Besonders schön ist die Pflanzung, wenn am Gehölzsaum Wildstauden wachsen. Sie ergänzen die Hecke optisch und bieten Kleinlebewesen ein zusätzliches Versteck. Hierfür eigenen sich zum Beispiel Blutroter Storchschnabel, Moschus-Malve, Walderdbeere, Gelbe Skabiose oder Wald-Ehrenpreis.

Eine Hecke aus heimischen Wildsträuchern ist eine nachhaltige Bereicherung für jeden Garten. Sie bietet Sichtschutz, Blüten, Früchte und Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Außerdem ist sie äußerst pflegeleicht. Sie ist nicht nur optisch ein Gewinn für jeden Garten, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt.